Literatur
Den Welttag des Buches zelebriert
Am Donnerstagabend wurde in der Kantonsbibliothek ein bunter Mix an literarischem Schaffen im Kanton Schwyz präsentiert.
Trotz eines wunderschönen Frühlingsabends fanden sich die Bücherfreunde in der Kantonsbibliothek ein, um die Lesungen anlässlich des Welttages des Buches zu geniessen. Die aus Grindelwald stammende Küssnachterin Margrith GössiBohren machte den Anfangmit einem Bekenntnis zum Stellenwert der Mundart. Für sie gebe es zwischen Mundart und Schriftsprache keine Rangordnung. Beide hätten ihre Berechtigung und Funktion, wobei die Schriftsprache eher für die verstandesmässigen Dinge und Mundart eher für die Gefühle zum Zug komme. Ein Engländer habe einmal nach einer Lesung zu ihr gesagt, er habe zwar kein Wort verstanden von ihrem Vortrag in Grindelwaldner Dialekt, aber es habe geklungen wie Musik, sagte Gössi Bohren und liess sogleich diese Musik erklingen, indem sie Geschichten aus ihrer Jugend in Grindelwald vorlas.
Sagen neu interpretiert
Martina Clavadetscher, die den Radiohörern bekannt ist durch ihre Kolumne im Regionaljournal Zentralschweiz, las zuerst ein Stück aus ihrem Prosadebüt «Sammler», eine Geschichte um die Kulturjournalistin Sofie und die Leidenschaft für das geschriebene Wort. Danach wechselte auch sie in die Mundart und gab (fiktive?) Kindheitserinnerungen zum Besten sowie Schwyzer Sagen, von ihr in den Brunner Dialekt übersetzt und neu interpretiert. Sie beendete ihre Lesung mit einer Vorpremiere ihrer neusten Kolumne, die erst am nächsten Montag ausgestrahlt wird.
ABC
Den Abschluss bildete Andreas Lukoschik, vielen bekannt als Chefredaktor des beliebten YMagazins. «Wer von Ihnen war schon einmal auf einer Kreuzfahrt?», fragte er in die Runde und empfahl gleich sein Buch «Schläft das Personal auch an Bord? Ein Kreuzfahrt ABC », in dem er seine Erfahrungen und Abenteuer auf zahlreichen Reisen mit Kreuzfahrtschiffen zu Papier gebracht hat. «Macht Seeluft dumm?», möchte man unwillkürlich zurückfragen, wenn man dieMüsterchen hört, die Lukoschik zusammengetragen hat. Da wird nicht nur die doch ziemlich unsinnige Frage gestellt, ob das Personal auch an Bord schlafe, auch die Dame, die den Decksteward bittet, den Ventilator auszumachen, weil es doch so sehr ziehe, wobei sie auf die sich drehende Radarantenne zeigte, glänzte nicht mit Scharfsinn. Danach gab es noch einen Ausschnitt aus Lukoschiks neustem Krimi «Die CézanneConnection » zu hören, bevor der Kantonsbibliothekar, Markus Rickenbacher, die Leute verabschiedete mit einer Würdigung des bunten Mix an literarischem Schaffen im Kanton.
Bote der Urschweiz (pd)
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Bote der Urschweiz
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