Brauchtum / Feste
Das Schnitzen von Iffelen ist auch Frauensache
Wie entsteht eine Infuln (Iffele), so wie sie jeweils am 5. Dezember beim Küssnachter Klausjagen präsentiert wird? Zwei Iffelenbauer erklärten gestern in Schwyz, wie dies geht.
Rund 200 leuchtende Iffelen werden am Küssnachter Klausjagen auf dem Kopf durch die Nacht geführt. Das Forum Schweizer Geschichte, Schwyz, lud gestern zu einem Info-Nachmittag über die Kunst des Iffelen-Schnitzens ein. Künstler aus Küssnacht Die beiden Küssnachter Hanstoni Gamma, Iffelenchef St. Niklausengesellschaft Küssnacht, und Walter Bundi sind zwei erfahrene Iffelenbauer. Ein Iffelenbauer fertigt nicht jedes Jahr eine neue Iffele an. Der Zeitaufwand wäre zu gross. «Rund 700 Stunden arbeitet man an einer grossen Iffele», erklärt Gamma. Eine solche kann bis zu 2,5 Meter hoch und bis zu 20 Kilogramm schwer werden. Die Ornamente auf den Iffelen müssen erst auf den Karton gezeichnet werden. Heute werden hauptsächlich Ornamente von kathedralenähnlichen gotischen Fenstern aufgezeichnet.
Mit Stanzmesser und Hammer
In Küssnacht wird Wert darauf gelegt, dass vorne ein St. Nikolaus und hinten das Symbol IHS vorhanden sind. Die Ornamente werden mit Stanzmesser und Hammer ausgeschnitten. Danach werden die offenen Fenster mit farbigem Seidenpapier zugeklebt und die beiden Kartonseiten auf ein Gestell montiert. Gemäss Gamma fertigen heute mehr Frauen Iffelen an als Männer, und er meint: «Die können das sehr gut.» Am Klausjagen vorführen dürfen diese jedoch nur Männer.
Bote der Urschweiz / Christoph Jud
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