Brauchtum / Feste
Schulterschluss unter Fasnächtlern
Verwandte Traditionen, identische Bemühungen um deren Erhalt und die gleiche Begeisterung für die Fasnacht: Die Vereinigung schwäbisch-allemannischer Narrenzünfte will sich partnerschaftlich in der Schweiz stärker verankern.
Um sich gegen Fasnachtsverbote und Einschränkungen zur Wehr zu setzen und um das gewachsene traditionelle Kulturgut Fasnacht zu bewahren, ist 1924 im süddeutschen Villingen die Vereinigung schwäbisch-allemannischer Narrenzünfte (VSAN) gegründet worden. Sie zählt heute 69 Mitgliedervereine, darunter auch fünf aus der Schweiz. Alles zusammen, so Präsident Roland Wehrle, sind damit etwa 60 000 aktive Fasnächtler erfasst. Die VSAN besitzt einen hervorragenden Ruf. Sie ist die älteste Narrenvereinigung in Süddeutschland, hat Wesentliches zur Fasnachts- und Brauchtumsforschung beigetragen und mit einer Kulturstiftung sowie mit dem prachtvollen Fasnachtsmuseum im Narrenschopf Bad Dürrheim den heutigen Standard ermöglicht. In der Schweiz ist die Vereinigung vor allem breiter bekannt geworden durch die TV-Übertragungen der verschiedenen Brauchtumstreffen, die jeweils in der Fasnachtszeit stattfinden.
13 Schweizer Vereine als Partner
Nun soll die VSAN über die Landesgrenze hinaus in die eng verwandte Fasnachtslandschaft der Schweiz erweitert werden. Dazu traf sich am Wochenende eine Delegation der VSAN-Leitung mit Vertretern traditioneller Schweizer Fasnachtsvereine. Dieses Treffen in Schwyz wurde vor Ort durch die Schwyzer Nüssler mit Präsident Remo Hicklin und Alt-Präsident Philipp Tschümperlin organisiert. Absicht dieser Tagung war es, die Schweizer Vereine, welche ein identisches, traditionelles Fasnachts- und Maskenbrauchtum pflegen und mit Begeisterung betreiben, als Partner in die VSAN einzubinden. Eine Aufnahme als Mitglieder ist vorderhand nicht vorgesehen, da die VSAN relativ hohe Mitgliedergebühren kennt und auch die Pflicht zur Teilnahme an ihren Narrentreffen. Hingegen soll es diese Partnerschaft erlauben, die allemannische Fasnacht in der Schweiz im Bereich von Erfahrungs- und Informationsaustausch, Forschung, mit gegenseitigen Besuchen, freiwilliger Teilnahme an Narrentreffen und mit laufenden Kontakten in die VSAN einzubinden. Der Schwyzer Fasnachtskenner Werner Röllin, Wollerau, wies auch auf die Bedeutung hin, dass die Schweizer Fasnacht so von einer gut ausgebauten kulturellen Infrastruktur profitieren könne. Ein Schulterschluss von Fasnächtlern also, nachdem bereits über Jahrzehnten hinweg lockere Kontakte bestanden und auch immer wieder gegenseitige Besuche stattgefunden haben. Zudem hält Erwin Häusler, kultureller Beirat und Mitglied in der VSAN-Leitung, seit Jahren engen Kontakt zur traditionellen Schweizer Fasnacht. Kunststück: Er wohnt in Unterägeri.
Bis zum Frühjahr Entscheide
Die an dieser Zusammenkunft beteiligten Schweizer Vereine wollen diese aufgezeigte Partnerschaft nun in ihren Vorständen besprechen und den Mitgliedern vorlegen. Die Bereitschaft zur Kooperation war bei den meisten Vereinen spürbar. Im kommenden Frühjahr will die VSAN an ihrer Tagung ebenfalls dazu Stellung nehmen.
Wer ist dabei?
Aus der Schweiz waren die folgenden traditionellen Vereine bei dieser informellen Zusammenkunft in Schwyz dabei:
Zunft Heini von Uri, Sursee
Bartligesellschaft Brunnen
Nüsslergesellschaft Brunnen-Ingenbohl
FG Bürgerwehr Einsiedeln
FG Goldmäuder Einsiedeln
Narhalla Reichenburg
Schwyzer Nüssler
Fasnachtsgesellschaft Steinen
Katzenmusikgesellschaft Altdorf
Katzenmsikgesellschaft/
Drapolinge Amsteg
Für die Tagung entschuldigt haben sich:
Galli Zunft Kriens
Original Krienser Maskengruppen
Röllelibutzen Altstätten
Bereits als Mitglieder der Vereinigung schwäbisch-allemannischerNarrenzunft dabei sind:
Fasnachtsgesellschaft Berschis
Röllizunft Siebnen
Wylägerer Fasnachtsgesellschaft, Unterägeri
Karnöffelzunft Willisau
Narro-Altfischerzunft 1386, Laufenburg
Bote der Urschweiz
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Bote der Urschweiz
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- Brauchtum / Feste
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