Musik
Totgeglaubte rocken besser
Die Rock-Nostalgieparty «Return of the Dead» mit vier Schwyzer Bands im ausverkauften «Gaswerk» war ein voller Erfolg.
Die Idee schlug ein wie eine Bombe. Als vor einigen Wochen vier längst aufgelöste Schwyzer Bands verkündeten, für einen einzigen, gemeinsamen Auftritt noch einmal die alten Songs einzustudieren, war schnell klar: Das wird die Schwyzer Rockparty des Jahres. Entsprechend gross war der Andrang im «Gaswerk», und leider mussten Dutzende Personen enttäuscht wieder abziehen. Die 350 Plätze waren schnell weg.
Ein Dampfkessel
Erfreuliches gab es dann auf der Bühne. Lahar aus Küssnacht setzten gleich einmal die Latte hoch. Das Quartett spielte einen sehr gepflegten, technisch anspruchsvollen, harten und melodiösen Rock. Das ist trotz seiner Qualität nicht massentauglich und eher in der Indie-Szene angesagt. So meinte Sänger Felix Baumann: «Schön, dass wir nach unserer Auflösung einmal vor einem ausverkauften Haus spielen können. » Mit Tenebre aus Steinen trat eine Trash-Metal-Band aus den 90er-Jahren auf. Sänger Roger Schönenberger und GitarristThomas Kälin sind heute noch mit Polly Duster unterwegs. Das sei geradezu Weichspülermusik im Vergleich zum Metalsound, welchen die Band vor 20 Jahren pflegte, meinte Gitarrist Thomas Kälin. Auch wenn einige Musiker etwas aus der Übung waren, gaben sie alles, und spätestens bei den Knallern «Ace of Spades» von Motörhead, dem eigenen Song «Dirty Injustice» und dem finalen «Seek and Destroy» von Metallica wurde aus dem «Gaswerk» ein Dampfkessel.
Wiederholung wird gefordert
Als Dritte standen Superspy aus Brunnen auf der Bühne. Als Einzige mit einem Bläsersatz, und dieser sorgte auch gleich für den treibenden Drive bei den Ska-Punk-Rocknummern. Sängerin Nicole Auf der Maur-Stössel – sie und Gitarrist John Kolberg waren die Organisatoren von «Return oft the Dead» – sorgte wie damals für eine wilde Bühnenshow, und zum Schluss kochte es nicht nur im Publikum, sondern auch auf der Bühne. Das Finale bestritten Asskick aus dem Muotathal. Fadengrader und erdiger kann man bodenständigen Rock’n’Roll nicht interpretieren. Der Auftritt des Quintetts mit dem mit einer Bon-Scott- Stimme gesegneten Sandro Ablondi war das perfekte Finale von «Return of the Dead». Im «Gaswerk» ging es mehr als nur wild zu und her. Das Publikum vor Ort war sich einig: Ein solcher Anlass gehört wiederholt. Und in Diskussionen wurden mindestens ein Dutzend ehemalige Schwyzer Bands genannt, die für einen ebenso kultigen Abend wie den letzten Samstag besorgt sein könnten.
Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)
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Bote der Urschweiz
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