Musik
Und sie rocken noch immer die Bühne
Tot(geglaubte) Schwyzer Bands kehren auf die Bühne zurück. Aber nur für einen einzigen Abend – am «Return of the Dead» im «Gaswerk», Seewen.
Rock-’n’-Roll-Nostalgiker aufgepasst, oder noch besser: den Samstag, 5. Dezember, dick im Kalender eintragen. Dann dürfte im Seewner «Gaswerk» eine der coolsten Konzert-Partys des Jahres steigen. Vier längst aufgelöste Innerschwyzer Bands kehren für eine Nacht auf die Bühne zurück. Bezeichnenderweise heisst der Abend «Return of the Dead».
Vier Bands und vier Stile
Initianten der Nacht der Toten sind Nicole Auf der Maur-Stössel und John Kolberg von der Brunner Ska-Punk- Band Superspy. Diese wurde im Millenniumsjahr gegründet und existierte knapp ein Jahrzehnt lang. «Wir wurden bereits zweimal von Veranstaltern der Schüür in Luzern angefragt, ob wir an einer Konzertreihe mit aufgelösten Bands teilnehmen wollen», sagt Gitarrist John Kolberg. Bei sieben Musikern ist dies mit den Terminen halt so eine Sache, und da es nie passte, entschlossen sich John Kolberg und Nicole Auf der Maur-Stössel, gleich selber eine solche Nacht zu organisieren. Angefragt wurden Schwyzer Bands, die in den 90er- und Nuller-Jahren auf den Bühnen standen, mit eigenen Songs die Bühne rockten und zum Teil auch CDs produzierten.
Grosse Auswahl
«Die Auswahl an solchen Bands war eigentlich sehr gross», sagt John Kolberg weiter. «Aber nicht alle wollten, und einige konnten nicht. Die Idee an sich stiess aber auf kollektive Begeisterung.» Dennoch sind an der «Return of the Dead» vom 5. Dezember vier Schwyzer Bands live zu sehen, die seit vielen Jahren nicht mehr existieren. Nebst Superspy aus Brunnen sind die Brachialrocker von Asskick aus Muotathal, das Indie-Rock-Quartett Lahar aus Goldau/ Küssnacht und die Thrash-Metal-Combo Tenebre aus Steinen mit dabei. «Es wird abartig!» Lahar waren weniger im Talkessel denn in der Luzerner Szene bekannt und haben 2006 und 2008 eine Reihe Songs aufgenommen, die vor allem in der Indie-Szene sehr angesagt waren. Asskick aus Muotathal wiederum sind eine Geschichte für sich. Die Band um Frontmann Sandro «Blundi» Ablondi huldigte dem fadengraden Rock ’n’Roll im Stile der frühen AC/DC oder auch Krokus. Auf der Bühne ging es in der Regel ziemlich wild zu und her, und dem Publikum wurde mächtig eingeheizt. Noch eine Spur deftiger dürfte es sogar beim Auftritt von Tenebre aus Steinen werden. Sänger Roger «Schöni» Schönenberger und Gitarrist Thomas Kälin machen heute mit Polly Duster im Vergleich zu damals Weichspülermusik. «Das war richtig harter Stoff», sagt Roger Schönenberger. «Also Metallica aufwärts.» Es sei noch verrückt gewesen, mit den Jungs die Songs von damals auszugraben. «Wir finden dies heute brutal und übelst. Es wird also definitiv abartig», sagt der Sänger, der zu Tenebre-Zeiten mit einer beeindruckenden Langhaarmähne über die Bühnen stolzierte, schmunzelnd.
Einmalig?
Ob «Return of the Dead» eine einmalige Sache ist, können die beiden Initianten nicht sagen. Auf alle Fälle gäbe es eine grosse Anzahl Bands, die für eine solche Konzertreihe infrage kämen. Man denke da nur an knapp ein Jahrzehnt früher, als Bands wie Empty Bottles, ko-ming, Purple Heart, Nameless, Stairway, TNS oder Second Sight die einheimische Musikszene erst richtig ins Rollen brachten. «Wir sind jetzt einmal gespannt, wie diese vier Bands den Abend meistern», sagt John Kolberg abschliessend. «Aber wir sagen sicher nicht, dass dies eine einmalige Sache ist.»
Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)
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Bote der Urschweiz
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