Der Sennenvater Erwin Ulrich und der Sennenrat (oben links) tagen auf dem Holzbüel auf dem Gersauerberg. Bild Silvia Camenzind
Der Sennenvater Erwin Ulrich und der Sennenrat (oben links) tagen auf dem Holzbüel auf dem Gersauerberg. Bild Silvia Camenzind

Brauchtum / Feste

Sennen können alle Ämter wieder besetzen

Am Jakobstag wird auf dem Gersauerberg urchig gefeiert

Topwetter für die Gersauer Sennen: Sie können den 25. Juli, ihren Jakobstag, unter dem Holzbüelkreuz am Wanderweg vom Obergschwend ins Gätterli feiern. Die Sennengemeinde hat eine lange Tradition. Daran erinnern sich die rund 80 Anwesenden, als Sennenvater Erwin Ulrich die Satzung verliest. Die Bruderschaft wurde 1593 nach einer Tierseuche gegründet. Die Bauern beschlossen, zusammenzustehen, in guten wie in schwierigen Zeiten. Seither wird alljährlich getagt, in diesem Jahr zum 431. Mal. Der englische Gruss, das Gebet zu Beginn der Tagung, hält Kapuzinerpfarrer Marzell Camenzind, Furt Zälli. In den drei Kassen der Gesellschaft gibt es nur geringe Veränderungen, wie Kerzenvogt Werner Küttel erläutert. Der zweite Kerzenvogt hat die Aufgabe, neue Mitglieder für die Sennenbruderschaft zu gewinnen. Marco Camenzind kann von 21 Aufnahmen berichten. Für einen Betrag von zwei Franken ist man Mitglied.

 

Einige Wechsel im Sennenrat

Der Sennenvater blickt auf eine gelungene Sennenchilbi zurück, bei der der Sennentanz neu auf den Freitag verschoben wurde. Am meisten Zeit beanspruchen die Wahlen, wobei Sennenhauptmann und Sennenvater Louis Baggenstos noch ein weiteres Jahr absolvieren. Üblich ist es, das Amt im Sennenrat zwei Jahre auszuführen. Deshalb gibt es einige Wechsel: Erster Kerzenvogt ist neu Ivan Reichlin, zweiter Kerzenvogt Thomas Baggenstos. Zweiter Wendelvogt wird Markus Camenzind, Brand. Erster Prediger wird neu Edwin Ott Aegeten, zweiter Prediger Mike Brehm. Damit ist Armando Grafs fünfjährige Amtszeit im Sennenrat abgelaufen. Er hat es bei den Sennen so sehr genossen, dass er schon verschiedene Ämter innehatte. Toni Waldis überbringt die Grüsse der Innerschwyzer Sennenpräsidenten- Tagung. Er erinnert daran, dass es nicht viele Organisationen gebe, die ein derart hohes Alter erreichen würden, wie die Sennengesellschaften, wobei er betont, dass jene von Gersau eine der ältesten sei. Noch älter sei jene von Schwyz, weiss Josef Heinzer, der Grüsse von dort bringt und auf den 450. Geburtstag vom Januar 2025 mit Festumzug in Schwyz hinweist. Dann wollen sich die Kinder bei den Affentüren austoben, das sind Leichtathletik- Spiele anno dazumal. Es geht um Sprint, Weitsprung, Steinwurf und Steinstossen. Danach wird der Jakobstag ausgiebig mit urchiger Musik im Ferienheim im Obergschwend gefeiert.

 

Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

29.07.2024

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