Bühne
«Service inbegriffe» - Theaterpremiere in Alpthal am letzten Samstagabend
Beim Alpthaler Theater «Service inbegriffe» wird auf Biegen und Brechen geschwindelt. Das sorgt für Verwirrung und viele Lacher. Der Start ist vollauf geglückt.
Am Samstagabend gehörte das Mehrzweckgebäude der Theatergesellschaft Alpthal und ihrem Ensemble: «Service inbegriffe», ein Dreiakter von Derek Benfield, hatten sie dabei in der 62. Theatersaison im Gepäck.
Lügen und Intrigen
Fünf Darsteller übten sich dabei erfolgreich im professionellen Lügen und Intrigieren. Die Premiere ging vor fast ausverkauftem Haus mit einem begeisterten Publikum über die Bühne. Unter der Regie von Valeska Marty ist das Stück in unzähligen Proben einstudiert worden. Die Regisseurin hatte bei der Besetzung ein glückliches Händchen. Die Premierengäste dürften eines gemeinsam gehabt haben: Muskelkater in der Bauchregion. Dies, weil die Komödie derart witzig daherkommt, dass fast kein Auge trocken bleibt. Dabei ist es nicht primär die Handlung, welche die Lachmuskeln derart strapaziert. Im Gegenteil: Die Story ist sehr absehbar. Das Publikum erlebt aber viel Situationskomik und hat daran Spass.
Chaos im Hotel
Das verwirrende Stück spielt in der Gegenwart: und zwar in einem kleinen Hotel in der Provinz. Zwei Paare verleitet ein Inserat im Kirchenblatt zu einem Weekend-Abenteuer, zu dem sich Roger mit Gaby wieder einmal zu einer «Geschäftsbesprechung» verabredet hat. Gery, der gegenüber Roger keine Erfahrung mit Seitensprüngen hat, hat fürs Flitterwochenende mit Helen dasselbe Hotel ausgesucht. Keiner der beiden weiss, dass seine Partnerin ausgerechnet die Gattin des andern ist. Fredy hat sich auf ein ruhiges Wochenende eingestellt. Doch mit seinem engagierten Einsatz als Portier bringt er das heitere Chaos und die Turbulenzen so richtig im Schwung.
Schlamassel
Roger und Gaby treffen sich zu diesem geheimen Rendezvous, derweil Rogers Frau Helen zu Hause sein und für den Goldfisch schauen, und Gabys Ehemann Gery sich um den Garten kümmern soll. Doch planen auch Helen und Gery ein gemeinsames Treffen. Portier Fredy begrüsst die beiden Gäste, die beide Herr Schmid heissen und merkt bald einmal, dass sie noch mehr als nur der gemeinsame Name verbindet. Dabei verstrickt er sich bald einmal in Verwirrungen und Lügen und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Ehemänner, Ehefrauen und Geliebten aufeinandertreffen. Von Akt zu Akt wird der Schlamassel, in den sie sich hineinstürzen, grösser und krasser. Fredy managt vorerst alles mit Bravour und gibt sich sogar als Geliebter von Helen aus. Doch langsam stürzt das Lügengebilde in sich zusammen. Doch es wird weiter nach Strich und Faden gelogen, bis zur Wahrheit der Geschichte.
Ausgeglichenes Ensemble
Die Regisseurin hat die Komödie mit Tempo und Sinn für wirkungsvolle Pointen gesetzt. Zwei Darstellerinnen und drei Darsteller sind mit viel Spielfreude im Einsatz, um aus ihren Rollen Typen zu machen. Mit ihrem inneren Feuer, Engagement und Können tragen sie viel zu dieser für Laienbühnen ausgereiften Aufführung bei. Herausragend aus dem kompakten Ensemble ist Portier Fredy (Peter Marty), der seinen Part mit viel Witz spielt. Doch auch Roger (Pascal Marty), Gery (Raphael Ochsner), Gaby (Ramona Länzlinger) und Helen (Sybille Ochsner) stelle ihre Figuren gekonnt dar und zeichnen sich durch präzise Mimik aus. Sie tun instinktiv das Richtige, sind theaterbesessen und mit einer «unverdorbenen» Ausstrahlung ausgestattet. Alle spielen zudem ihre Rolle mit viel Sinn für das Komödienhafte. Und wie der zwischenzeitliche Szenenapplaus zeigte, sprang der Funke auch in die Zuschauerreihen über. Das Ensemble bietet eine schöne Gesamtleistung und schafft es, das Stück temporeich, authentisch und äusserst witzig zu inszenieren. Was bei diesem Stück nicht fehlen darf, ist eine Portion Sexappeal. Für das homogene Gesamtbild haben auch die passende Kulisse und die durchdachten Kleider beigetragen.
Unbeschwerter Abend
Mit den Mitteln des Dorftheaters realisiert, ist das alles eine gute Leistung. Komödien sind in der Regel eher banalen Inhalts, aber was tuts, Hauptsache ist aufgestellte Unterhaltung und ein unbeschwerter Theaterabend. Ein solcher ist in Alpthal mit dem s
Autor
Einsiedler Anzeiger
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