Brauchtum / Feste
Rölli feierten gemeinsam
Die Röllizunft Siebnen liess es am Wochenende mächtig krachen. Höhepunkt war der Jubiläumsumzug von gestern Sonntag bei himmlischen Bedingungen und mit grossem Besucheraufmarsch. Ebenso mitreissend die Showteile des Narrenabends vom Samstag. Den Anfang machte am Freitag die Warm-up-Party.
Seit der Gründung der Röllizunft Siebnen sind 90 Jahre ins Land gezogen. Als Gratulanten kamen zahlreiche Fasnachtsgruppen aus der Region an den Narrenabend, angeführt von den Einschellern aus Schindellegi. Die Röllizunft selber liess den ihr gewidmeten Marsch neu aufleben. Auch das Siebner Fasnachtslied «Siebne, du bisch dä Hit» kam zu neuen Ehren. Leicht abgeändert auf «Rölli, ihr sind de Hit» kann die tolle Idee gelobt werden, alle Rölli aus March und Höfe gemeinsam am Umzug vom Sonntag laufen zu lassen.
Lebendige Tradition
Die Rölli gehören zusammen mit den Fossli und Dominos zu den ganz alten Fasnachtsfiguren. Allerdings ha-ben sich unterschiedliche Varianten entwickelt. Anstatt vereinsweise im Umzug zu laufen, wurden für einmal alle Rölli der Röllizunft Siebnen, der Deuber-Rölli, jene der Rölligruppe Wangen, der Narrhalla Reichenburg, der Narrhalla Lachen, der Rölliclubs Altendorf und Freienbach in einer Gruppe vereint. Dadurch waren farbliche und andere Eigenheiten leichter zu erkennen. Wer es genau wissen wollte, konnte die einzelnen Täfeli studieren. Ebenfalls gemeinsam unterwegs waren Fosslis und Dominos. Als traditionelle Figuren folgten die Lachner Grinde und die Rotbachtüüfel, dahinter Blätzler, Laui-Tüfel, verschiedene Hexen und was die Fasnachtsvereine sonst noch zu bieten haben. Nicht zu vergessen die Einscheller und Geisslechlepfer sowie Guggenmusiken. Vor dem Umzug ehrte OK-Präsident Reto Waldmann beim Zunftmeisterempfang die beiden Zunftmitglieder Guido Ronner für 40 Jahre und Heiri Tanner für 45 Jahre äusserst aktive Mitgliedschaft. Gemeindepräsident Othmar Büeler zeigte sich als Ur-Siebner stolz auf die Röllizunft und schloss: «Die Perfektion des Siebner Rölli fällt auf.»
Die Hochburg geblieben
Mit der Neuauflage des Narrenabends zeigten die Siebner Fasnachtsvereine, dass man den Titel Hochburg der Märchler Fasnacht völlig zu Recht trage, befand OK-Präsident Reto Waldmann. Er hiess die vielen Gäste willkommen und dankte allen, die zum Jubiläumsfest beitrugen. Werner Blatter führte mit Humor durch den Abend, obschon es nicht ganz einfach ist, als Dorf mit drei Muttergemeinden die Volkskultur zu pflegen und Ideen umzusetzen. Zwischen «das war einmal » und «so sollte es sein» blitzte viel Freude an den Darbietungen auf. Jede Gruppe wurde zu Zugaben angespornt. Die Stockberghexen liessen alte Hits aufleben, die Stockbergschränzer zogen alle Register und vor allem die sechs Sousafonspieler überraschten mit viel Lungen-Kapazität. In der Pause stürmten plötzlich die Schwarzen Rölli in die Stockberghalle. Ihr Auftritt liess einmal mehr offen, wer diese wilden Kerle sind. Die Waldhexen gratulierten der Röllizunft unter dem Motto «90 nöd 90», die Trepsenhudler entpuppten sich als taktvolle Chlefeler und die Rätschwyber führten elegantes Altersturnen vor. Mit Tanzmusik sorgten am Samstag die Kirnberger und das Trio Holdrio für tolle Stimmung. Angefangen hatten die Jubiläumsfeierlichkeiten am Freitag mit mehreren Guggenauftritten vor der Realturnhalle und einer fetzigen Party mit DJ Eagle Race.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter
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