Auch für den Einsatz der Roten Schwyzer – hier an der Feier zu 700 Jahren Morgarten – gabs 2023 Geld. Auf insgesamt 17 Seiten präsentiert der Kanton nun exakt, wer in den Genuss von Lotteriefonds-Geldern kam. Bild: Nadine Annen
Auch für den Einsatz der Roten Schwyzer – hier an der Feier zu 700 Jahren Morgarten – gabs 2023 Geld. Auf insgesamt 17 Seiten präsentiert der Kanton nun exakt, wer in den Genuss von Lotteriefonds-Geldern kam. Bild: Nadine Annen

Dies & Das

So wird Geld aus dem Lotteriefonds verteilt

Erfolg für die Kultur- und Sportszene: Jetzt legt der Kanton endlich offen, wer mit wie viel Geld aus dem Lotteriefonds unterstützt wird.

Es ist ein alter Wunsch von Kulturschaffenden wie Sportvereins-Vorständen: Der Kanton Schwyz gibt jährlich Millionen aus dem Lotteriefonds aus, aber niemand wusste bisher, wie die Gelder auf die einzelnen Veranstalter, Vereine, Organisatoren oder Kulturschaffenden genau verteilt wurden. Jetzt wird – nicht zuletzt pünktlich auf das Kulturwochenende – Klarheit geschaffen. Das Finanzdepartement des Kantons Schwyz veröffentlicht erstmals unter dem Stichwort Lotteriefonds Schwyz 2023, nach Sparten verteilt exakt, wer in den Genuss von wie viel Unterstützungsbeiträgen kommt. Möglich wurde die neue Transparenz durch den Künstler Bruno Steiner, der heute in Basel wohnt und im Rahmen des Projektes «Kulturfragen» ein Gesuch via das Amt für Kultur um Transparenz bei den Lotteriebeiträgen einreichte. In der Folge entschied der Beauftragte für Datenschutz und Öffentlichkeit, Philipp Studer, auf das Offenlegen all dieser Beiträge. Er sah keine Probleme bezüglich Datenschutz. Damit muss der Kanton Schwyz eine Wende in seiner bisherigen Vorgehensweise vollziehen und nun das machen, was in Nachbarkantonen schon lange Realität ist: völlige Offenheit.

 

Grosse Bandbreite an Zuwendungen 

Entsprechend gross ist die Freude bei Bruno Steiner: «Für die schweizerische zeitgenössische Kultur ist das ein Superentscheid.» Es sei «völlig unkompliziert » gewesen, diese Veröffentlichung zu erreichen. Damit gehe die Arbeit aber erst los: «Die Zahlen sind ein gutes Vermittlungsinstrument. Man kann sich Gedanken machen, was tatsächlich unter Kultur fallen soll.» Ein erster Blick in die 17 Seiten Zahlen zeigt – der Kanton Schwyz leistete im vergangenen Jahr insgesamt 11,423 Millionen Franken Unterstützung für kulturelle, sportliche oder andere Ereignisse. Er finanzierte damit zusätzlich die Denkmalpflege, Projekte im Sozialwesen, für Jugend und Erziehung, Gesundheit oder Bildung und Forschung. Mit 5,011 Millionen Franken (siehe Tabelle) profitierte die Kultur, 3,48 Millionen Franken wurden für die Sportförderung und 1,897 Millionen Franken im letzten Jahr für die Denkmalpflege aufgewendet. Einen eigentlichen «Gump» machte der Kanton in der Kulturförderung von 2021 auf 2022, als der Betrag von rund zwei Millionen Franken auf über fünf Millionen kletterte. Das hat auch damit zu tun, dass neuerdings der Kulturlastenausgleich – Schwyz muss zusätzlich an die Kulturinstitutionen von Zürich und Luzern bezahlen, weil sie auch von Schwyzern besucht werden – direkt dem Lotteriefonds entnommen wird. 2023 waren das 1,8 Millionen Franken. Die Bandbreite ist riesig. Im Kulturbereich ist von 71.50 Franken, die an die Werbe Lüönd AG entrichtet wurden, bis zu den 1,8 Millionen Franken, die der Kanton in den Kulturlastenausgleich bezahlt, alles möglich. Gross ist der Geldsegen auch für das «Y-Magazin». Für die nächsten vier Jahre sind da je 385 000 Franken budgetiert. Der Betrag wurde 2023 dem «Kulturbudget» belastet, obwohl das «Y-Magazin» als Wirtschaftsförderungspublikation geplant war und der Lotteriefonds zwar für Kulturträger oder kulturelle Veranstaltungen, aber nicht für Wirtschaftsprojekte bestimmt ist (der «Bote» berichtete).

 

Auch die Sportvereine erhalten Gelder

Für Diskussionen sorgen dürften auch die 287 000 Franken aus dem Kultur- opf für die Bibliothek Werner Oechslin. Diese soll künftig bekanntlich mit jährlich 600 000 Franken unterstützt werden. Das läuft bisher in der Beratung aber als Forschungs- und Bildungsgeschäft und nur zum Teil unter dem Stichwort Kultur. Die Zahlen zeigen nun, dass mindestens die Hälfte des Geldes heute der «Kultur» im Lotteriefonds berechnet wird, während Schwyz KulturPlus mit 145 000 Franken unterstützt wurde. Nicht weniger als 300 000 Franken erhielt 2013 auch der Marchring zur Museumseinrichtung. Über 100 000 Franken gingen ans Verkehrshaus in Luzern. Geld gabs aus dem Lotteriefonds auch für den Sport, auch hier wieder mit grossen Unterschieden. So bekam der Innerschweizer Schwingerverband 749 Franken, während sich die Unterstützung des Innerschweizer Fussballverbandes auf 16 549 Franken belief. Der FC Ibach kam in den Genuss von 20 050 Franken, während der SC Goldau 10 825 Franken zugestellt erhielt. Die ganze Liste mit allen Geldern ist auf der Kantons-Webseite unter «Lotteriefonds» zu finden.

 

Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

18.04.2024

Webcode

www.schwyzkultur.ch/gRjSG7