Wer kennt den Sketch Dinner for One nicht – und trotzdem ist es jedes Mal amüsant, der 90-jährigen Sophie und ihrem tollpatschigen Butler James zuzusehen. Besonders, wenn man sie live spielen sieht, wie am Vorsilvesterabend in Altendorf. Bild HUKühni
Wer kennt den Sketch Dinner for One nicht – und trotzdem ist es jedes Mal amüsant, der 90-jährigen Sophie und ihrem tollpatschigen Butler James zuzusehen. Besonders, wenn man sie live spielen sieht, wie am Vorsilvesterabend in Altendorf. Bild HUKühni

Bühne

Spass beim «Dinner for One» als Live-Silvesterknaller

Kein Silvester, an dem nicht auf einem Fernsehkanal der Klassiker «Dinner for One» ausgestrahlt wird. Doch am Mittwoch gab es den Sketch in Altendorf einmal als Live-Aufführung zu sehen.

Der im vergangenen Sommer gegründete Verein KulturGuet aus Altendorf liess am Vorsilvesterabend einen Klassiker aufführen: «Dinner for One». Der Theaterverein Toggenburg war mit diesem bekannten Stück, das um 1920 geschrieben wurde, zu Gast. Doch es war nicht einfach ein gewöhnlicher Theaterabend, das Ganze wurde zum kulturellen Anlass mit gediegenem Dinner, zu dem viele der 50 Gäste im Look der 20er-Jahre oder in Abendgarderobe erschienen.

Perfekt gespielt

Wohl die meisten Gäste kannten den Sketch, in dem Miss Sophie zu ihrem 90. Geburtstag längst verstorbene Freunde einlud. Dem armen Butler James blieb nichts anderes übrig, als nebst dem Auftragen der Getränke und Speisen auch noch die Rolle der fehlenden Gäste zu übernehmen – und sich dabei zu betrinken.

«Der gleiche Ablauf …»

Ganz dem Original folgend, war der Tisch feierlich geschmückt. James brachte Sherry, Weisswein, Champagner und Portwein, schenkte die Getränke aus und unterhielt sich mit den imaginären Gästen. Dann übernahm er deren Rolle, sprach einen Trinkspruch, prostete Sophie zu und trank das Glas leer. Dies ging nicht spurlos an ihm vorbei, und am Ende trank er gar aus der Blumenvase. Bei jeder Bestellung von Sophie fragte er sie: «Der gleiche Ablauf wie im vergangenen Jahr?» Worauf sie erwiderte: «Der gleiche Ablauf wie in jedem Jahr», was hiess, dass das gleiche Prozedere schon seit Jahren ablief. Obschon nur reinstes Englisch gesprochen wurde, hat wohl jeder die paar wenigen gesprochenen Worte bestens verstanden.Lacher gab es auch jedes Mal,wenn James beim Gang zum Buffet über den Kopf des ausgebreiteten Tigerfells stolperte und dabei eine Grimasse schnitt. Die beiden Schauspieler – Sophie wurde von einem Mann gespielt – zeigten sich in ihren Rollen von der besten Seite und boten grossartige Unterhaltung.

Stilgerechtes Dinner

Wenn der Verein KulturGuet etwas veranstaltet, dann tut er das richtig. So war jeder Gang des Dinners exakt jenem von Sophie angepasst. Indisch gewürzte Suppe, statt Schellfisch allerdings geräucherte Forelle, danach Brat-hühnchen und letztlich Obst und Muffins. Nur, dass die Bedienung in diesem Fall nicht mittrinken durfte und weniger patzte als der gute James.

Ein Feuerwerk zum Abschluss

Bevor es auf den Heimweg ging, kündete der Präsident von KulturGuet, Christoph Nick, noch eine Überraschung an. Man habe es ganz kurzfristig geschafft, von der Gemeinde die Bewilligung für ein kurzes Feuerwerk zu erhalten. Wer sich wegen der Kälte nicht vor das Gebäude wagte, konnte dieses immerhin von den Fenstern aus bestaunen und sich an etwas Farbe am tristen, nebligen Himmel erfreuen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Hans Ueli Kühni)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

04.01.2016

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