Der Österreicher Erwin Thoma machte am Mittwoch Halt im Baumfigurenkabinett in Steinen. Bild Silvia Camenzind
Der Österreicher Erwin Thoma machte am Mittwoch Halt im Baumfigurenkabinett in Steinen. Bild Silvia Camenzind

Dies & Das

«Ich lese jetzt, damit es eine Lesung bleibt»

Erwin Thoma, Erfinder des Holz100-Bausystems, las aus seinen Büchern. Spannender aber war, was er dazwischen erzählte.

Der Buchautor, Förster, Forscher und Unternehmer Erwin Thoma ist gerade auf Lesetour in der Schweiz. Am Mittwochabend machte er zusammen mit Beat Auf Maur, der Holz100 in der Schweiz vertritt, im Baumfigurenkabinett in Steinen Halt. Für Auf der Maur war es ein Heimspiel. Hier wohnt er, und hier haben in einer neuen Siedlung bereits die ersten Bewohner ihre Holz-100-Wohnungen bezogen. Die zweite Etappe ist in der Planungsphase.

Die Büchse der Oma

Erwin Thoma hat inzwischen acht Bücher herausgegeben. Im Vorfeld der Lesung habe er seit Langem wieder einmal darin geblättert und einige Texte ausgewählt. Er las sie am Mittwochabend den rund hundert Anwesenden im Baumfigurenkabinett vor. AlsThoma von seiner Jugend zu erzählen begann, wusste man sofort, diesem Österreicher hört man gerne zu, derart unterhaltsam sprach er von seiner Kindheit als Bub eines Forstwartes. «Ich bin so aufgewachsen, wie man heute Kinder nicht mehr aufwachsen lässt.» Früh hiess es anpacken im Wald. Wunderbar die Geschichte über die alte Büchse, gefüllt mit dem Harz der Nadelbäume. Die Oma habe sie hervorgeholt, um offene Wunden bei Tier und Mensch zu behandeln.

Auch von Opa gesprochen

Erwin Thoma sprach auch vom Opa, auf den er gar nicht gerne hörte, als er ihm bei der Firmengründung sagte, ermüsse unbedingt auf Mondholz setzen. Er habe den Rat trotz Zweifeln befolgt, später darüber ein Buch geschrieben und wäschekorbweise Post erhalten – dafür und dagegen. Inzwischen habe ein Team der ETH das Geheimnis des Mondholzes gelüftet und bestätigt, dass dieses dauerhafter und resistenter sei. Der Nachweis lese sich spannend wie ein Krimi.Thoma erzählte Geschichte um Geschichte. Dann nahm er ein Buch in die Hand und las: «Damit es eine Lesung bleibt.»

Bote der Urschweiz (Silvia Camenzind)

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

11.03.2016

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