Die «drüüü» Künstlerinnen (von links): Elisabetha Günthardt, Andrea Gwerder und Barbara Gwerder. Bild: Patrick Kenel
Die «drüüü» Künstlerinnen (von links): Elisabetha Günthardt, Andrea Gwerder und Barbara Gwerder. Bild: Patrick Kenel

Kunst & Design

«Drüüü» Frauen auf der Suche nach Identität

Drei Künstlerinnen stellen zusammen am diesjährigen Kulturmonat im Müsigricht aus. Ihre Werke zogen am Samstag rund 120 Besucher an die Vernissage.

Unter dem Titel «Drüüü» stellen drei Künstlerinnen, alle mit Muotathaler Wurzeln, aus drei Generationen ihre Werke im Müsigricht Steinen aus: Elisabetha Günthardt (81), Barbara Gwerder (57) und Andrea Gwerder (26). «Ihre Charaktere kommen in den unterschiedlichen Arbeiten gut zum Ausdruck», meinte Ausstellungsleiter Dölf Ehrler an der Vernissage. Die Ausstellung versammelt existierende Arbeiten, aber auch Installationen, Bilder oder Projektionen, die speziell für den Kulturmonat in Steinen erstellt wurden. «Ein Thema, das uns verbindet, ist Identität», sagte Andrea Gwerder. Die jüngste Künstlerin hat nicht nur Muotathaler Wurzeln, sondern besitzt im rumänischen Transsilvanien eine zweite Heimat, mit der sie sich stark auseinandersetzt, etwa in Form von Ornamenten. Während sie noch am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn steht, geht Elisabetha Günthardt davon aus, dass dies ihre letzte Ausstellung sein wird. «Ich habe Barbara auf der Ruosalp kennengelernt. Andrea traf ich an der Fotoausstellung FotoSZ 21 in Rothenthurm. Irgendwann kamen wir dazu, eine Ausstellung zu machen», erklärte die Seniorin.

 

«Spürbar, dass es ums Leben geht»

Von der Ruosalp zuhinterst im Bisisthal brachte Günthardt immer wieder Fotos mit, die sie mit der Camera obscura aufgenommen hatte, auf die Barbara Gwerder inzwischen malerisch reagiert hat. «Intersection of two» nennen sie diese sechs Werke. Barbara Gwerder erkundete für die Installation «Herzanschlüsse» das zentrale Organ des Menschen. Sie stellte es aus gefilzter Schafwolle her, verbunden mit pulsierender Akustik. In einem Video beschäftigte sich Andrea Gwerder wiederum mit den Haaren als identitätsstiftende Körperteile, die auch Träger der DNA sind. Kunstkenner Urs Sibler, Träger des Innerschweizer Kulturpreises 2012, besuchte Günthardt in Uznach, Barbara Gwerder im luzernischen Herlisberg und Andrea Gwerder in Steinen. Seine Atelierbesuche beschrieb er in der Begleitpublikation. «Man merkt, dass die Künstlerinnen ein gutes Verhältnis haben und miteinander ausstellen können », lobte Sibler an der Vernissage. «Jede kommt im Raum toll zur Geltung Es ist spürbar, dass es ums Leben geht.»

 

Bote der Urschweiz / Patrick Kenel

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

21.05.2024

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www.schwyzkultur.ch/JbYsfy