Kapitän Hans Spatz (Damian Fuchs) hatte mit seinen Gästen nicht immer ein leichtes Spiel.  Foto: Konrad Schuler
Kapitän Hans Spatz (Damian Fuchs) hatte mit seinen Gästen nicht immer ein leichtes Spiel. Foto: Konrad Schuler

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Theatergesellschaft Euthal überzeugt mit echter Uraufführung

Die Theatergesellschaft Euthal bot anlässlich der Premiere vom Samstagabend mit dem Dreiakter «Chrüüzfahrt is …?» eine überzeugende Leistung. Es handelte sich dabei um ein vereinsintern geschriebenes Stück zum 60-Jahr-Jubiläum.

Ab 19 Uhr wurden die rund 165 Premierengäste gratis bewirtet. Präsident Peter Kälin begrüsste eine Stunde später die erwartungsfrohen und gut gelaunten Gäste im ausverkauften Personalraum der Silac AG und wünschte viel Spass. Dabei konnte er eine ganze Reihe von Persönlichkeiten aus der Politik und Gesellschaft sowie von Vereinen willkommen heissen. Die Liste der Delegationen war erfreulich lang. «Ich begrüsse insbesondere die drei anwesenden Regierungsräte, die Kantonsräte und Gemeinderatsvertreterinnen und Gemeinderatsvertreter sowie die lückenlos vertretenen Vereine von Euthal», durfte er verkünden. Er bedankte sich insbesondere bei Peter Birchler, dem Inhaber und Geschäftsführer des Hauses (Silac AG). Mit einem Witz stimmte Peter Kälin die Leute zusätzlich humorvoll ein. Im Theaterheft pries er das Stück mit folgenden Worten an: «Die Theatergesellschaft Euthal kann dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Zu diesem Anlass haben wir uns ein ganz besonderes Theaterstück einfallen lassen.»

 

Komplette Eigenproduktion

Mit dem Stück «Chrüüzfahrt is …?» sticht die Theatergesellschaft Euthal erstmals in See. «Um Ihnen das Flair einer Atlantiküberquerung auf einem Kreuzfahrtschiff zu vermitteln, haben unsere Bühnenbauer keine Mühen gescheut und sogar eine teilweise aktive Bühne gebaut», führte er aus. Eine weitere Besonderheit der Aufführung ist, dass das Stück vereinsintern von Regisseurin Gabi Kälin und Präsident Peter Kälin geschrieben worden ist. In Euthal wird dieses Jahr also eine waschechte Uraufführung gespielt. Die Theaterleute waren da-nach sichtlich in bester Spiellaune, um das Lustspiel dem Publikum zu präsentieren.

 

Jungfrauen und Aufreisser an Bord

Die drei Akte wurden vor einem wunderbaren Bühnenbild gespielt. Das Kreuzfahrtschiff «Old Blue Mary» feiert sein 60-Jahr-Dienstjubiläum. Es steht bereit für die nächste Fahrt, als die Crew per E-Mail durch die Reederei erfährt, dass ihr Schiff verkauft wurde. Zu allem Schreck soll auch der neue Eigentümer «inkognito» mitfahren. Wer ist dieser ominöse neue Besitzer? Schnell wird die Passagierliste inspiziert. Die Zeit drängt, kommen doch schon die ersten Passagiere an. Zuerst sind die Frauen der Jungfrauenkongregation da, kurze Zeit später die Männer des Clubs der Aufreisser. Diese beiden Vereine werden die Schiffscrew ganz schön an ihre Grenzen bringen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

 

Träfe Sprüche strapazierten Lachmuskeln

Die Theaterleute spielten einige Episoden, bei welchen vieles durcheinander geriet. Sie boten bei der Premiere inklusive Pausen zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung. Der amüsante und mit vielen Überraschungen aufwartende Dreiakter brach-te die Besucherinnen und Besucher immer wieder und in allen drei Akten zum herzhaften Lachen. Das Premierenpublikum hatte seine helle Freude an der Aufführung. Die Auftritte des Spielvolkes wurden des Öftern mit spontanen Lachern und Szenenapplaus gewürdigt. Das Stück lebt vor allem von träfen Sprüchen und markanten Worten. Das ganze Team zeigte eine tolle schauspielerische Leis-tung. Die Rollen wurden überzeugend interpretiert. Sie sind den Akteurinnen und Akteuren auf den Leib geschnitten. Das Publikum wird insofern mitgenommen, da verschiedene Szenen den Zuschauerinnen und Zuschauern den Spiegel vor Augen halten.

 

Jetzt schon fast ausgebucht

Die 22 Aufführungen bis zum 7. Dezember sind bereits zu rund 98 Prozent ausgebucht, wie Vizepräsident Josef Walker auf Anfrage ausführte. Ein Grosserfolg ist den Theaterleuten also bereits garantiert. Wer noch ein Ticket ergattern will, der ist gut beraten, das rasch zu tun.

 

Regisseurin glücklich und zufrieden

Der Aufwand für das Schreiben des Stücks sei relativ gross gewesen, führte Gabi Kälin auf Anfrage aus. «Mein Mann (Präsident Peter Kälin) hat mich dabei tatkräftig unterstützt. Er hat einige Ideen eingebracht, diverse Szenen geschrieben oder mitgeschrieben und alle Texte gegengelesen. » Gabi Kälin hatte auch die Rolle als Regisseurin nach 2018, 2019, 2022 und 2023 zum fünften Male inne. Sie zeigte sich nach der Aufführung sichtlich glücklich, zufrieden und vor allem erleichtert. «Jetzt ist's gut! Die Spielerinnen und Spieler haben es super gemacht. Ihnen war die eigene Spielfreude anzusehen», zog sie ein positives Fazit. Sie habe auch keine Mühe gehabt, genügend Spielleute zu finden. «Ich musste gar Absagen erteilen», konnte sie vermelden. Ein rüstiger Rentner fasste das Geschehen stellvertretend für die Gäste so zusammen: «Ihr habt da etwas Grossartiges auf die Beine gestellt, sensationell, wie im Fernsehen», führte er aus. 

 

Altersaufführung als noble Geste

Noch etwas unterstreicht das vorbildliche Schaffen der Theaterleute von Euthal. Am Sonntag waren rund 130 Leute aus Altersheimen und ähnlichen Institutionen zum Besuch einer Aufführung eingeladen. Darunter waren etwa 30 Personen in Rollstühlen. Sie wurden unter anderem von drei Cars transportiert – alles zum Nulltarif. Die Theatergesellschaft Euthal übernahm sämtliche Kosten.

 

Einsiedler Anzeiger / Konrad Schuler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne
  • Volkstheater

Publiziert am

22.10.2024

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