Sina: Zu Gast am Openair Hoch-Ybrig 2011.
Sina: Zu Gast am Openair Hoch-Ybrig 2011.

Musik

Sina: «Im Herzen bin ich eine Berglerin»

Die Walliser Sängerin Sina präsentiert am Sonntag am Open Air Hoch-Ybrig ihr neues Album «Ich schwöru». Im Interview spricht sie über ihre Lieder, ihre Karriere und Casting-Shows.

Mit Sina sprach Irene Lustenberger

Sina, Ihr Album heisst «Ich schwöru». Weshalb?

Das Album heisst «Ich schwöru», weil dies für mich die grösste Form eines Versprechens ist, das man geben kann. Vor allem ist es aber der Titel eines Songs. Das war einer der Hauptgründe, das Album so zu nennen.

Die Single «Ich schwöru» ist ein Duett mit Büne Huber von Patent Ochsner. Wie ist es dazu gekommen?

Wir wollten schon seit Längerem zusammen einen Song aufnehmen. Bis jetzt hat es sich nie ergeben. Wir haben verschiedene Demos hin- und hergeschoben. Und nun fanden wir beide: «Das ist es, das machen wir.»

Sie besingen die ewige Liebe. Glauben Sie selbst daran?

Ich würde sie nicht so beschreiben, wenn ich es nicht selbst so sehen würde.

Mit welcher Berühmtheit würden Sie gerne ein Duett singen?

Nicht mit einer Berühmtheit, sondern mit jungen, aufstrebenden und guten Sängerinnen und Sängern aus der Schweiz. Mit solchen, die Talent haben und in einem Projekt mit mir zusammen etwas bewegen können. Das interessiert mich mehr als ein Duett mit Robbie Williams.

Sprechen Sie jemanden Bestimmten an?

Auf meinem neuen Album zum Beispiel hat Steff La Cheffe gut zum Lied «Schi mägunt mi nit» gepasst. Es muss niemand sein, der viele CDs verkauft hat. Mich interessiert das Künstlerische, nicht der Name.

Im Lied «Bonbons» geht es um Süchte. Wonach sind Sie süchtig?

Alles erzähle ich Ihnen nicht (lacht). Aber Süssigkeiten gehören definitiv dazu. Im Lied geht es um Süchte im Allgemeinen, und Bonbons ist eine von denen, die nicht weh tun.

In «Villicht im Mai» singen Sie von der Suche nach einem Mann im Internet, im Tangokurs oder am Schwingfest. Welche Variante würden Sie bevorzugen?

Ich musste ja nie suchen und bin deshalb zu wenig kompetent. Ich kenne parship.ch, über das ich singe, vor allem durch meine Freundinnen. Ich selber muss eine Stimme hören und jemanden riechen. Deshalb würde ich irgendwo hingehen, wo man sprechen kann und wo man Männer trifft. Und deshalb wäre ein Schwingfest der perfekte Ort. Im Lied geht es um Frauen über 40, die auf der Suche nach einem Mann sind.

Sie selbst sind verheiratet. Weshalb können Sie trotzdem so treffend schreiben?

Es gibt Studien, die beschreiben, wie Single-Männer und -Frauen versuchen, sich zu finden. Dies erhalte ich durch mein Umfeld bestätigt. Sowohl Männer wie auch Frauen erzählen mir über ihre Erfahrungen im Internet oder mit Blind Dates. Ich stehe als Beobachterin daneben und spinne diese Geschichten weiter.

In «Einä vo dänä» rechnen Sie mit dem Ex ab, und in «Schi mägunt mi nit» geht es um Schwiegereltern, die ihre zukünftige Schwiegertochter nicht mögen. Sind Ihre Lieder autobiografisch?

Bei den Schwiegereltern überhaupt nicht. Meinen Schwiegervater habe ich leider nie kennengelernt, aber meine Schwiegermutter kocht nicht nur die besten Bohnen und Speck auf der Welt, sondern ist ein Herz von einem Menschen. Ich habe das, was ich singe, zum Glück selbst nicht erlebt, aber ich weiss, wie das ist, wenn man bei jemanden zu Besuch geht und sich fragt, wie man jetzt aus dieser Nummer wieder herauskommt. Ich denke, das kennen wir alle. In meinem Lied geht es nun einfach über die Schwiegereltern in spe. Und was «Einä vo dänä» betrifft – auch das kennen wohl alle Frauen. Der Refrain «Du bisch so n’äs fiesus värlogus Schwein» kommt ziemlich spät. Da realisiert man erst, dass hinter der vorher lieblichen Melodie eine relativ harte Aussage verborgen ist.

«Ich schwöru» ist auch eine Art Neuanfang. Sie haben sich von Ihrer alten Band getrennt und neue Musiker um sich geschart. Was gab den Ausschlag?

Anders als in Beziehungen hat man sich bei einer musikalischen Zusammenarbeit nicht versprochen, ein Leben lang zusammen zu bleiben. Man macht einen musikalischen Weg zusammen und merkt dann vielleicht, dass es einen in eine andere Richtung zieht. Das ist bei mir passiert. Der Schlagzeuger war seit Beginn weg dabei, und mit ihm habe ich einen Teil der Familie verloren. Es hat aber für uns beide gestimm

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.06.2011

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