Dies & Das
«Durchhalten» und neu gestalten
Die Eröffnung der Sonderausstellung des Marchings vom Sonntag fand grossen Anklang und gibt einen breiten Überblick über die Situation während des Zweiten Weltkriegs im Bezirk March.
Für die ältere Generation eine Erinnerung an die damaligen Zeiten, die von Besorgnis und Durchhaltewillen geprägt waren, und für die jüngere Gene-ration beeindruckende Erkenntnisse über die Zeiten während und nach dem letzten Weltkrieg: Nach der Begrüssung zur Sonderausstellung «Durchhalten» im Speziellen im Bezirk March durch Adrian Oberlin, Präsident des Marchrings, orientierte Kunsthistoriker Stefan Paradowski über die acht Hauptthemen der Sonderausstellung im ersten Stock der Kraftwerkzentrale Rempen.
Übersichtlich und aussagekräftig
Sieben Autorinnen und Autoren aus der Region haben mit grossem Enthusiasmus und Sachkompetenz dieses Thema im Marchring-Heft 70/2023 festgehalten. Die Hauptquelle für Infor-mationen aus der damaligen Zeit von Ungewissheit und Entbehrungen waren die Archive des «March Anzeigers» und des «Schwyzer Demokrats», wobei damals die Pressefreiheit eingeschränkt war. Die Ausstellung präsentiert sich auf übersichtlichen und aussagekräftigen 32 A2-Akyprint-Tafeln. Gleich zu Beginn entstand in der Schweiz die Parole «Durchhalten», und zwar mit den spezifisch kriegsbedingten Massnahmen. Ein weiteres Thema befasst sich mit dem Einsatz der Frauen in den Kriegsjahren. Interessant ist auch die Präsentation über die Wandlung der Linthebene vom Sumpfgebiet zum Ackerland, wonach mit der grossen schweizweiten Anbauschlacht begonnen wurde. Damit konnten rund 80 Prozent der Bevölkerung selbst ernährt werden. Mehr anbauen oder hungern war schlicht und einfach die Devise. Für Grundnahrungsmittel wurden durch die Gemeindeverwaltungen Lebensmittelkarten abgegeben. Es gab aber auch Lichtblicke in diesen düsteren Zeiten, und zwar in den Bereichen Unterhaltungsmusik, Kino, Sport und mehr. Als wichtige Aussenstelle des Reduits kam der March eine besondere Bedeutung zu. Noch heute zeugen Erinnerungen in Form der vielen sichtbaren und unsichtbaren Bunkern mit dem grossen Festungswerk Grynau und ebenso die grosse Anlage unter dem Hügel der Pfarrkirche Reichenburg davon. Aber auch für die vielen internierten Truppenangehörigen der Kriegsparteien musste gesorgt werden. Es entstanden Barackenlager, das grösste auf der Sattelegg. Zur Bewältigung all dieser Aufgaben standen Luftschutzeinheiten und Frauendienste im Einsatz. In die damalige Aufgabenbewältigung gehörten aber auch Verkehrsverbindungen sowie Versorgung mit Wasser und Strom.
Die Sonderausstellung «‹Durchhalten!› – Die March im Zweiten Weltkrieg » ist jeweils jeden zweiten Sonntag im Monat von 13.30 bis 16 Uhr offen. Ein Besuch lohnt sich.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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