Eine historische Märchler Röllimaske.

Brauchtum / Feste

Fasnacht herrscht auch im Marchmuseum

Kurz nach dem Fasnachtsstart konnte man vorgestern im Marchmuseum in Vorderthal eine Ausstellung mit Röllimasken und historischen Gewändern bewundern. Die Ausstellung dokumentiert die Entstehung eines lokalspezifischen Maskentyps seit 1920.

Die Sammlung der 70 Röllimasken im Marchmuseum ist europäisch einmalig. Einen grossen Teil der Ausstellung verdankt der Marchring seinem ehemaligen Vorstandsmitglied Otto Gentsch, der sich das Sammeln der Masken zur Lebensaufgabe gemacht hatte.

Der Märchler Rölli entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts und trug schon damals eine Bürste und das Geröll, dem er seinen Namen verdankt, mit sich. Auch zum Markenzeichen gehörten ein Rölligewand, weisse Handschuhe und der Chutz, eine kaputzenähnliche Kopfbe - deckung. Was sich im Laufe der Zeit jedoch immer wieder veränderte, ist die Maske. Bei Betrachtung der Sammlung im Marchmuseum fällt schnell auf, dass die Masken aus früherer Zeit vielfältiger waren, während sich Masken von heute nur noch zwischen verschiedenen Zünften im Detail unterscheiden. So trägt etwa der Rölli aus Lachen seinen Schnauz nach oben, der Rölli aus Siebnen aber in die entgegengesetzte Richtung. Vorformen, welche zwischen 1850 und 1870 entstanden, trugen oftmals noch keine Brille und Stirnfalten, dafür aber verschiedenste Schnauz-Variationen. Etwas später bekam der Rölli neben den drei geschwungenen Stirnfurchen auch bald eine Brille als modisches Attribut. Während Umzügen und Fasnachtsfeiern sollte er nun reiche Leute verspotten, die beim geringsten Kontakt mit der Kälte feuerrote Wangen bekamen.



Weitere Infos

www.marchring.ch

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

11.01.2011

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