Pater Thomas Fässler. Bild Magnus Leibundgut
Pater Thomas Fässler. Bild Magnus Leibundgut

Dies & Das

«Wir wollen den Kreis der Leserschaft erweitern»

Die Zeitschrift «Salve» kommt neu gestaltet daher. Der Einsiedler Mönch Pater Thomas Fässler leitet die Redaktionskommission des Magazins: «Gestartet sind wir mit 5500 Exemplaren.»

Magnus Leibundgut: Wie haben Sie es geschafft, Bundesrätin Karin Keller-Sutter für ein Interview im «Salve» zu gewinnen?

Pater Thomas Fässler: Schön, dass dies geklappt hat (lacht). Die Anfrage an Karin Keller- Sutter lief über einen gemeinsamen Freund, wobei wir wuss-ten, dass sie seit Jahren eine grosse Wertschätzung für die benediktinische Welt hat. Wir hatten aber wegen eines recht ambitionierten Zeitplans nur ein sehr kleines Zeitfenster. Umso mehr hat uns die Zusage der Bundesrätin gefreut.

Wer hatte die Idee für den Relaunch des in die Jahre gekommenen Magazins «Salve»?

Pater Markus Steiner hat als bisheriger Redaktionsleiter schon länger gemeint, dass sich beim «Salve» äusserlich und konzeptionell etwas ändern soll. Zur Diskussion wurde auch gestellt, ob eine Printausgabe überhaupt noch zeitgemäss sei. Eine Projektgruppe, bestückt mit internen und externen Kräften, hat schliesslich ein neues Konzept für das Magazin erstellt.

 

Was ändert sich beim «Salve» inhaltlich?

Es geht stärker als bisher um Klosterthemen,die für Menschen auch ausserhalb des Klosters interessant sein könnten, und um unsere benediktinische Sicht auf aktuelle Themen in der Gesellschaft und der Welt. Tagesaktuelle Berichte, Agenda-Journalismus, Vor- und Rückschauen behandeln wir fortan vornehmlich im Internet. Im neuen Magazin «Salve» wird zukünftig ein Grundthema im Fokus stehen, das drei Viertel der Zeitschrift besetzt.

 

Welche Aufgaben kommen auf die Redaktionskommission zu?

Sie setzt die Grundthemen des Magazins und bestimmt die konkreten Artikel. Die Texte stammen mehrheitlich vom Textbüro Konrad. Es kann durchaus sein, dass die Mitglieder der Redaktionskommission auch einmal in die Tasten greifen.

 

Mutig ist Ihr neues Bezahlsystem: Statt über Abos soll die Zeitschrift über Spenden finanziert werden. Wer hatte die Idee für dieses Modell?

Die Idee habe ich vorgebracht. Es war mir ein Anliegen, dass auch Leute, die wenig Geld haben und sich ein Abonnement nicht leisten können, das «Salve » lesen können. Unterstützt werden wir auch von Gönnern, die gerne mehr geben, weil sie wissen, wie aufwendig so eine Produktion ist. Das Magazin «Melchior», dessen Macherinnen und Macher junge Katholiken sind, arbeitet mit einem ähnlichen Modell.

 

In welcher Auflage wird das Magazin gedruckt?

Die Auflage der ersten Ausgabe des neuen «Salve» beträgt 5500 Exemplare. Das ist deutlich mehr als bisher. So konnten wir das neue Heft breit streuen, um neue Leserinnen und Leser zu gewinnen. Es liegt in unserem Interesse, den Kreis der Leserschaft der Zeitschrift zu erweitern.

 

Wer gehörte bis anhin zur Leserschaft des «Salve»?

Bis anhin gehörten vor allem die Ehemaligen unserer Stiftsschule und der Bäuerinnenschule im Fahr zum Kreis der Leserschaft sowie Menschen, die den beiden Klöstern und der Wallfahrt nahestehen. Bei den jüngeren ehemaligen Stiftsschülern sank allerdings das Interesse, das «Salve» zu lesen. Jetzt suchen wir mit neuem Konzept eine breitere Leserschaft, beispielsweise Menschen in den Regionen Schwyz und Limmattal, die über unsere Klöster und den benediktinischen Beitrag zur Welt mehr erfahren wollen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auf diese Weise eine neue Leserschaft erreichen.

 

Welche theologische Linie vertritt die Redaktionskommission?

 Das «Salve» ist keine theologische Zeitschrift. Es geht um Klosterthemen und um Themen, zu denen wir aus benediktinischer Sicht einen Beitrag leis-ten können. Wenn es aber um Theologie und Spiritualität geht, wollen wir die ganze Bandbreite unseres Klosters in den Fokus rücken, auf dass sich alle unsere Mitbrüder mit der Zeitschrift identifizieren können.

 

Welche thematischen Schwerpunkte nehmen Sie in den kommenden Ausgaben in Angriff?

Nach dem Grundthema «Mut» folgt als nächstes das Thema «Zeit».

 

Einsiedler Anzeiger / Magnus Leibundgut

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

12.07.2024

Webcode

www.schwyzkultur.ch/KJDZqi