Musik
Beeindruckendes Orgelkonzert zum Muttertag in Wollerau
Am späten Sonntagnachmittag gab Nathan Schneider in der Pfarrkirche St. Verena in Wollerau ein Orgelkonzert.
Die Idee von Nathan Schneider, Organist im Seelsorgeraum Berg (SSR Berg), zum Muttertag ein Orgelkonzert zu geben, fiel bei den Verantwortlichen auf fruchtbaren Boden. So freute sich die Leiterin des SSR Berg, Regina Moscato, über den grossen Publikumsaufmarsch und stellte den Zuhörern ein feierliches Konzert in Aussicht.
Reif, virtuos und feinfühlig
Sie versprach nicht zu viel, denn das Konzert war in allen Belangen vielversprechend. Der studierte Kirchenmusiker Nathan Schneider, erst 25-jährig, beeindruckte mit einer unglaublichen Reife, Virtuosität, Vielseitigkeit und einer sehr feinfühligen Spielweise. Als erstes Werk stand der erste Satz «Allegro con brio» der Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67» von Ludwig van Beethoven auf dem Programm. Bekannt ist diese Sinfonie als «Die Fünfte» und als Schicksalssymphonie. Jonathan Scott bearbeitete das ursprünglich für ein Orchester konzipierte Werk für die Orgel. Der anspruchsvolle, majestätisch daherkommende Satz mit sowohl sehr virtuosen als auch feinen Passagen veranlasste das Publikum zum ersten grossen Zwischenapplaus.
Abwechslungsreiche Kinderszenen
Abwechslungsreich hörten sich die «Kinderszenen op.15» von Robert Schumann an, die Nathan Schneider selber für Orgel transkribiert hat. Am meisten bekannt ist wohl die Szene «Von fremden Ländern und Menschen» sowie die «Träumerei», die ihrer Bezeichnung mit der lieblichen, wunderschönen Melodie alle Ehre macht. Unter den elf weiteren Szenen gab es auch fröhliche, etwas melancholische, flehende, vorwitzige, eher eigenwillige oder jubilierende zu hören. Eingebettet in zwei «Allegro» zeigte sich der Satz «Largo e spiccato» von Johann Sebastian Bachs «Konzert in d-Moll nach Vivaldi BWV 596» langsam, gedämpft und getragen. Das erste Allegro, rasant und virtuos, erinnerte an eine Quelle und sprudelndes Wasser. Vorwitzig, fröhlich und kraftvoll ertönte das zweite. Andächtig und mit viel Gefühl spiel-te Schneider das «Ave Maria D.839» von Franz Schubert, arrangiert von Jonathan Scott.
Kraftvolle und feinfühlige Improvisation
Daraufhin folgte die eigene Improvisation Schneiders über das berühmte Ave Maria. Bei dieser Improvisation – interessant, etwas eigenwillig, kraftvoller, frohlockend, verzierter – ka-men seine Virtuosität und seine Sensibilität besonders zum Ausdruck. Der leise und feine Beginn und auch Schluss dieser Improvisation berührte das Publikum und machte andächtig. Grosser Applaus und stehende Ovationen hatten Zugaben zur Folge und setzten den Schlusspunkt unter ein gelungenes, vielseitiges Konzert zu Ehren der Mütter. Auf die Frage, ob diesem Konzert weitere folgen werden, antwortete Nathan Schneider: «Das ist durchaus möglich und wird nächstens diskutiert.»
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Verena Blattmann
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