Bühne
Alles amüsant unter einen Hut gebracht
Das Gute liegt nahe – nach diesem Motto entschied die Kulturkommission Wollerau, den in der Gemeinde wohnhaften Martin Schury und seine PhilharComiker für einen Comedyabend in der Riedmatt zu engagieren. Eine gute Idee.
Martin Schury war zunächst erstaunt: «So viele Männer im Publikum? Ist heute kein Länderspiel? », fragte der Comedian die Zuhörer. Die Aula war schon zehn Minuten vor Beginn bis auf den letzten Platz besetzt, obwohl das erste Länderspiel bereits lief. Der bevorstehende Abend schien also attraktiv zu sein. In seinem Programm «Ach du meine Hüte» widmet der Süddeutsche einen ganzen Abend der Kopfbedeckung – in Kombination mit aktuellen gesellschaftlichen Themen. Um einen Hut zu tragen, so Schury, brauche es ja bekanntlich Köpfchen. Und davon hat der Freizeit-Komiker mehr als genug. In der ersten Halbzeit ihres Programms überraschten der Komiker und seine musikalische Unterstützung das Publikum mit Themen wie Diäten, dem Schilderwald in der Schweiz oder mit einem beschwingten Lied über «Härdöpfel», bei dem Schury ganz nebenbei zwei Packungen Chips im Publikum verteilte und so die Gunst der Zuhörer endgültig für sich gewann.
Kinderwagen und Auswendiglernen
Die Idee, ein Programm über Hüte zu machen, hatte Martin Schury, als zufällig einmal die Redewendung «alles unter einen Hut bringen» über seine Lippen kam. «Das Thema gab ziemlich viel her und so habe ich es weiterverfolgt», meinte Schury. In der Tat ist es für den Vollblut-Komiker nicht einfach, in seinem Leben alles unter einen Hut zu bringen.Als zweifacher Familienvater, der in der IT-Branche arbeitet, bleibt nur in der Freizeit Zeit fürs Texten und Einstudieren. «Oft lerne ich im Zug nach Hause oder auf dem Bahnsteig meine Texte.Auch eine gute Methode ist es, die Textblätter beim Joggen in den Kinderwagen zu legen», erzählte Schury lachend. Für die Schweiz hat der Comedian sogar sein Sprechtempo angepasst. In seiner Heimat rede er doppelt so schnell, verriet er augenzwinkernd.
Multitalente beherrschen Bühne
Den Hut ziehen sollte man aber nicht nur vor der geistreichen Unterhaltung Schurys, sondern auch vor der musikalischen Leistung der drei PhilharComiker. Neben Schlagzeug, Gitarre und Klavier beherrschten die drei Süddeutschen auch die Klarinette, das Banjo und die Mundharmonika. Ihre jazzige Musik gab dem Abend den letzten Schliff. Dass sie alles, was gute Unterhaltung so braucht, unter einen Hut bringen konnten, hatten sie an diesem Abend mehr als bewiesen. Die vier Spassvögel entliessen viele glückliche Zuschauer. Vielleicht auch, weil das zweite Länderspiel erst um Mitternacht anfing…
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger
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