Theater & Tanz

Auf dem Zeltplatz gerät plötzlich alles durcheinander

Die Theatergruppe verbringt Campingferien im Tessin. Doch die Idylle hält nicht lange an zur Freude des Publikums.

Armin Stämpfli (Karl Obrist) und seine Frau Gisela (Margrit Langenegger) verbringen ihre Ferien seit mehreren Jahren auf einem Campingplatz im Tessin. Genauso wie das Ehepaar Stefan (Thomas Bättig) und Sandra Gerber (Fabienne Bucher). Die beiden Familien sind sich gewohnt, bei angenehmen Temperaturen das wunderschöne Wetter zu geniessen und dem Dolcefarniente zu frönen. Während die zwei Frauen über dies und jenes diskutieren, übertreffen sich ihre Männer bei einem Glas Wein mit träfen Sprüchen. Die friedliche Stimmung bekommt allerdings erste Risse, als der kauzige Markus Wipf (Walter Hartmann) mit Ehefrau Karin (Bernadette Limacher) und Tochter Gina (Sabrina Luche) ihr Zelt beziehen. Es wird schnell ersichtlich, dass Vater Markus Wipf im Gegensatz zu seinen aufgestellten Frauen – nur widerwillig campiert. Und als die redselige Gisela Stämpfli sich verplappert, dass Gina und der Junior-Platzwart Luca Salvatore Campanille (Dominik Grosser) eine heimliche Liebschaft unterhalten, droht Ärger. Der erregte Markus Wipf verkündet lautstark: «Ich werde dafür sorgen, dass dieser südländische Macho die Finger von meiner Tochter lässt. Wenn es sein muss, bringe ich ihn um.» Luca Salvatore Campanille fürchtet um sein Leben, obschon ihm Gisela Stämpfli verspricht, dass sie einen Weg finden wird, damit er und Gina ihr junges Glück geniessen könnten. Ob es ihr gelingt, das Versprechen einzulösen, ob jemand anders Ginas aufgebrachten Vater zu besänftigen vermag oder ob er seine Morddrohungen in die Tat umsetzt, wird sich erst am Ende des Schwanks «Camper-Fründe» in drei Akten von Marcel Schlegel herausstellen.


Tolle Leistung aller Beteiligter


Zuvor sorgen die resolute Alexandra Moser (Conny Hotz) und ihr unterwürfiger, tölpelhafter Mann Ingo Moser (Reto Wäger) für Spannung und Gelächter. Armin Stämpfli, Stefan Gerber und Markus Wipf, denen beim ersten Auftreten der attraktiven Alexandra Moser vor lauter Bewunderung beinahe die Kinnlade heruntergefallen ist, erkennen schnell einmal, dass dem unter die Fuchtel geratenen Ingo Moser geholfen werden muss. Als alle Frauen zusammen von Luca Salvatore Campanille an den Markt von Luino gefahren werden, bietet sich den Männern gleich eine doppelte Chance, die offen schwelenden Probleme von Markus Wipf und Ingo Moser zu lösen. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als die Marktfahrerinnen auf dem Rückweg an der Grenze in eine Zollkontrolle geraten. Verraten wird an dieser Stelle nur so viel: Das Publikum kommt in den Genuss eines gelungenen Auftritts der Theatergruppe Neuheim, wie der rund fünfminütige Schlussapplaus beweist. Ein Premierenbesucher stellt fest: «Besser als Conny Hotz hätte wohl niemand die Rolle der resoluten Alexandra Moser verkörpern können. Sie hat dem Schwank die Würze verliehen.» Eine Frau, die diese Worte hört, ist kaum mehr zu halten. Völlig zu Recht betont sie: «Alle, die auf der Bühne standen, haben ihre Rollen fantastisch gespielt. Sie und die stillen Helferinnen und Helfer im Hintergrund haben auch ein dickes Kompliment verdient.» So ist es. Ein Besuch der diesjährigen Aufführungen der Theatergruppe Neuheim, die ohne einen Regisseur auskommt, ist ein Muss für jeden Freund von kurzweiliger Unterhaltung. (Martin Mühlebach)


HinweisWeitere Aufführungen des Stücks «Camper-Fründe» der Theatergruppe Neuheim: Mittwoch, 3. Dezember (Theaterbestuhlung), 20 Uhr; Samstag, 6. Dezember (Festbestuhlung), 20 Uhr; Sonntag, 7. Dezember (Theaterbestuhlung), 20 Uhr; Montag, 8. Dezember (Theaterbestuhlung), 14 Uhr. Tickets können auf der Homepage www.theatergruppe-neuheim.ch oder telefonisch unter 078 815 97 01 (Dienstag, 8 bis 11 Uhr; Mittwoch, 14 bis 17 Uhr) reserviert werden.

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Zuger Zeitung

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  • Theater & Tanz

Publiziert am

01.12.2014

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