Kunst & Design
Alles im Auftrag der Kultur
Die Galleria il Tesoro in Altendorf hat die für Farbenreichtum stehende Ausstellung «Karl Weber. Der rote Karl» eröffnet. Ueli Eberhart setzt sich für die Verbreitung von Kunst und eine öffentliche Sammlungskultur ein.
Am Sonntag eröffnete die zweiteilige Ausstellung «Karl Weber. Der rote Karl» in der Galleria il Tesoro in Altendorf, die auf Schweizer Künstlernachlässe spezialisiert ist. Auf 500 Quadratmetern werden 80 Werke vom 600 Arbeiten umfassenden Nachlass gezeigt und zum Verkauf angeboten. Erstmals konzipiert der renommierte, international bekannte Auktionator, Kunsthändler und Gründer der Galerie, Ueli Eberhart, eine «zweiteilige» Kunstausstellung. Der Künstlernachlass stammt erstmals nicht von den Erben eines Künstlers, sondern von einer Stiftung. Der Nachlass wurde von Eberhart übernommen. «Wir sind sehr dankbar um diese Lösung», so Franziska Bammatter, ehemalige Stiftungsratspräsidentin der Karl Weber Stiftung. Eberhart setzt sich intensiv für die Verbreitung der Kunst von Schweizer Künstlern ein, unabhängig von ihrem Bekanntheitsgrad zu Lebzeiten. Insbesondere auf in den Hintergrund geratene Kunst – wertvolle Belege regionalen und schweizerischen Kunstschaffens – und somit auf Teile der Schweizer Geschichte, lenkt Eberhart die Aufmerksamkeit und bietet dabei Kunstliebhabern, Sammlern, Museen und Forschern einen Zugang.
Vielfältiges Kunstschaffen
Raus aus den Kellern und Depots – rein in Ausstellungen, aber auch private, «belebte» Räume, heisst Eberharts Credo. Ein Künstler «überlebt», solange seine Werke gezeigt werden. Wie Webers Bilder,die rund 40Jahre in einem Lager «geschlummert» haben, sind von zahlreichen Schweizer Künstlern Werke vorhanden. Dieser ist sich die Öffentlichkeit nicht bewusst, weil sie sich nicht in die Liste der «grossen Namen» einreihen können und daher kaum ausgestellt und erforscht werden. Die Geschichte des Kunstschaffens als Teil der Kunst-, Kultur- und Sozialgeschichte wird nicht einzig über die grossen Meister als kleinste Gruppe der Kunstschaffenden und deren berühmter Werke definiert. «Diese Tatsache ist leider in den Hintergrund getreten, betrachtet man die in Museen ausgestellten Werke. Wünschenswert ist Museums-Raum, der diesen Künstlern in Form von Wechselausstellungen eine Plattform bietet», so Eberhart.
Schönheiten der Natur
Weber, 1899 am Zeltweg in Zürich geboren, gilt als einer der stärksten Landschaftsinterpreten seiner Zeit; «seine Farbpalette ist sehr reich und frisch»,so Eberhart. Seine Werke werden für die starken Rottöne, aber auch leuchtend gelben, blauen und grünblauen Akzente geschätzt. Seine Aquarelle zeigen Harmonie,genauso wie die Olivenbäume in der Provence in seinen Zeichnungen und die Berglandschaften, Küsten und Seen auf seinen Ölgemälden. Seit 1932 war Weber als Künstler tätig. Seine Mal-Leidenschaft und Liebe zur Landschaft drückte er in Werken aus, die ausser in der Schweiz auch in Holland, Frankreich, Deutschland, Schweden und England entstanden sind. Webers Kunst, wie an der Vernissage diskutiert wurde, zeigt die Natur, deren Farbenreichtum. Als «Farbenmensch » habe er sich einzig der Natur verpflichtet gefühlt. Der zweite Teil der Ausstellung findet ab heute in der neu eröffneten Zweit-Niederlassung statt, der Galleria il Tesorino in Zürich.Besucher der Vernissage zeigten sich positiv überrascht von der Ausstellung und schätzten den persönlichen Austausch mit Ueli Eberhart – ein Mann voller Tatendrang für die Kunst. «Wie einst der römische Dichter Horaz erklärte, soll Kunst nützen oder erfreuen», so Eberhart abschliessend. Er wird sich weiterhin «mit Leib und Seele» einsetzen, damit in öffentlichen Institutionen Belege von schweizerischem Kunstschaffen in ihrer Breite und Vielfältigkeit gesammelt und zugänglich gemacht werden.
Ausstellung «Karl Weber. Der rote Karl»
Galleria il Tesoro, Mülistrasse 3, Altendorf, bis 11. April, mittwochs und donnerstags, von 13.30 bis 17 Uhr; und Galleria il Tesorino, Höschgasse 44, Zürich, bis 23. Februar; Telefon 055 462 38 88
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Janine Jakob
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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