Die Blech-Register waren bei Sparks «Hanover Festival» gefragt. Foto: Franz Kälin
Die Blech-Register waren bei Sparks «Hanover Festival» gefragt. Foto: Franz Kälin

Musik

Musikalisch überzeugend und gekonnt

Die Feldmusik Bennau erfreute am Samstag ihr Publikum mit einem gehaltvollen Musikprogramm und einer witzigen Gestaltung.

Volltreffer von und mit Helden. Grosse und kleine, wirkliche, auch vermeintliche – das Motto leitet durch den Abend, ist in Programm, Ansage, Werken und Musikanten stets präsent, wirkt aber nie in überheblichem Sinne. In ihrer kurz gehaltenen Begrüssung erklärt Präsidentin Karin Theiler diese Gedankenspielerei dem Publikum, das der Feldmusik Bennau einmal mehr die Aufwartung in erfreulich grosser Zahl macht. Sie verweist auf die unzähligen Hüte in der «Arena der Helden», auf Wilhelm Tell sowie die vielen weiteren Helden. Alles sei heldenhaft an diesem Abend…

Erinnerungen an ein Fest

Das Thema ist allmählich entstanden. Als Ausgangspunkt darf das vergangene Eidgenössische Musikfest in St. Gallen betrachtet werden, an dessen Teilnahme sich die Bennauer Musikanten gerne erinnern. An diesem Abend soll das Selbstwahlstück «Hanover Festival» das Fest nochmals aufleben lassen. Eine klangvolle Fanfare sorgt für eine feierliche Einleitung, der gefällige und rhythmisch fliessende Motive folgen, wobei Synkopen immer wieder für Spannungsmomente sorgen. Eine erhabene Klangwelt, allerdings recht blechlastig. Wen wundert es? Der Komponist heisst Philip Sparke…

Wilhelm Tell

Viel Stoff zum Thema kann naturgemäss unser Nationalheld liefern. Auch er ist an diesem Abend vertreten, mit der bekannten, doch anspruchsvollen Ouvertüre von Gioacchino Rossini. Das idyllische Anfangsthema, Frieden in Uri, spielen die Musikanten klanglich ausgewogen, dicht. Der folgende Sturm wirkt eher als Stürmchen, da er recht rund interpretiert wird. Bemerkenswert das Flötensolo im Zwischenteil. Der «Rössliteil» mit seinem lockeren und lüpfigen Charakter animiert zum Mitgehen. Das Publikum goutiert die Leistung der Musikanten mit entsprechend starkem Applaus.

Anspruchsvoll und fordernd

Weitere Heldenstücke ergänzen den ersten Teil. So zu Beginn die «Heldensöhne» von Arthur Ney. Dieser Konzertmarsch beweist, es gibt sie noch die gehaltvollen, wohlklingenden Schweizermärsche. «Around the World in 80 Days» erinnert an die Helden in Jules Vernes’ bekanntem Roman. Otto M. Schwarz hat das Thema zur packenden, abwechslungsreichen Programmmusik gestaltet. Das Programm dieses ersten Teils darf als anspruchsvoll, ja happig bezeichnet werden. Allen Klippen zum Trotz – unter der gewohnt sicheren und ruhigen Führung von Dirigent Ernst May haben die Musikanten das gewohnt gepflegte Musizieren mit guter Intonation und rhythmisch überzeugender Sicherheit gezeigt.

Kleine und grosse Helden

Im zweiten Konzertteil gesellen sich zwölf «kleine Helden», es sind eifrige Jungmusikanten, zum Korps. Ihnen folgen nun die ganz grossen Helden aus der Filmwelt, James Bond, Batman, Superman. Es sei eine der Ansagen zitiert: «Super-super-super!» Ein rassiges Programm! Es schafft die Gelegenheit, Erinnerungen aus diesen zum Teil doch schon älteren Filmtiteln aufleben zu lassen und sich dieser Helden und ihrer Taten zu erinnern. Vier Trompeter aus den eigenen Reihen beweisen ihr Können mit «Trumpet-Champions» von Hans Eibl. N icht nur die Werkwahl, auch die gebotene Leistung der insgesamt 64 Musikantinnen und Musikanten in der «Arena der Helden» überzeugt musikalisch und rundet das Konzert an diesem Abend zu einem – Volltreffer!

Einsiedler Anzeiger

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Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.11.2011

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