Musik
Eine Liebeserklärung an das Ohr
Ein volles Haus, Egger Musikanten in bester Spiellaune, ein lustiger Einakter sowie das Ländler-Trio «Echo vom Chrähloch» boten beste Unterhaltung. Jung und Alt hat den Abend mit Augen, Ohren und Gaumen sichtlich genossen.
Das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Egg vom letzten Samstagabend in der Mehrzweckhalle in Egg hat in jeder Beziehung begeistert. Die Stückwahl des Konzertes, harmonisch und trotzdem abwechslungsreich, von den Musikantinnen und Musikanten ausgezeichnet gespielt, bot den Konzertbesuchern Blasmusik zum Geniessen.
Auch optisch eine Augenweide
Dirigent Moritz Schönbächler hat seine Schützlinge bestens vorbereitet und eingestellt, das war Spielfreude und gelebte Musikleidenschaft pur. Diese Truppe musizierte zum Spass, das Publikum war begeistert. Auch optisch war die Konzerttruppe eine Augenweide. Die Frauen im schwarzen Kleid mit langem, rotem Schal, die Männer in schwarzer Hose, weissem Hemd und roter Fliege, im Hintergrund die farbenfrohe neue Vereinsfahne. Die Wirkung war sehr edel, aber trotzdem frühlingshaft. Das Konzert begann mit dem bekannten Marsch «Washington Post» sehr schwungvoll. Auf «Invicta», sehr gekonnt vorgetragen, folgte die immer gern gehörte, perfekt gespielte «Kuschel-Polka». Sie passte so richtig zum milden Frühlingsabend. Mit «The Glory Of Love» folgte eine vollkommene Liebeserklärung an das Ohr, ein Stück, das Blasmusikliebhaber immer wieder gerne geniessen.
Ein Ausflug in die Klassik
Nach der kurzen Pause war Klassik angesagt. Auch den «Ungarischen Tanz Nr. 5» von Johannes Brahms, meisterten die Egger ausgezeichnet, um mit «Let me entertain you» (zu Deutsch: Lassen Sie sich unterhalten) zum klassischen britischen Jazz zu wechseln. Kontrast- und ausdruckstark war das Stück «Music» von John Miles. Am Klavier glänzte Nathalie Oechslin. Auch das kurze Saxophon-Solo war überzeugend, von allen sehr temperamentvoll, gekonnt und mit viel Leidenschaft gespielt. Mit «The A-Team» war Filmmusik aus dem gleichnamigen Action-Film angesagt. Den Abschluss machte «A Tribute to Elvis», ein Medley verschiedener bekannter Titel von Elvis Presley, was in vielen älteren Zuhörern Erinnerungen weckte und mit grossem Applaus verdankt wurde. Mit zwei bekannten, schwungvoll gespielten Zugaben wurde ein unvergessliches Konzert abgeschlossen.
Tiefgründig und lustig
Was das Egger Jahreskonzert auch besonders macht, ist die Tatsache, dass eine Gruppe Musikantinnen und Musikanten im Anschluss an das Konzert ein Theaterstück, meistens einen Lustspiel-Einakter zum Besten geben. Das hat im Viertel an der Sihl seine Tradition. Mit der Komödie «www.fraugesucht.ch» kamen die Konzertbesucher in den Genuss eines tiefgründigen, aber vor allem lustigen Theatervergnügens. Was Viktor Lacher – er steht seit 26 Jahren auf der Bühne – zusammen mit Christina Flückiger, Fredy Stössel, Fabienne Schelbert, Sandra Kälin, Barbara Kuriger, Valentin Kälin, Moritz Schönbächler und der Souffleuse Nathalie Oechslin auf die Bretter zauberten, war spannende Unterhaltung zum Geniessen. Diese Theatertruppe hat ihre Rollen voll ausgelebt und das Publikum ganz einfach hingerissen, begeistert und wahre Beifallstürme ausgelöst.
Alles im Lot
In Egg sind aller guten Dinge wirklich noch drei: Das junge, urchige Schwyzerörgelitrio «Echo vom Chrähloch» trat in der Originalbesetzung mit Michi Annen an der Orgel, Beat Betschart am Bass sowie mit Ernst Ruhstaller (Schwyzerörgeli) auf. So kamen auch die Schwyzerörgeli- und Ländler-Fans auf ihre Rechnung und konnten auf der grosszügigen Bühne vergnügt das Tanzbein schwingen. Die Tombola, mit ihrem grosszügigen Gabentempel animierte die Besucher zum Kaufe von Losen. Dies dient neben der Türkollekte zur Finanzierung des einmaligen Anlasses. Beim Anblick des grosszügigen, herrlich duftenden, von den Egger Frauen selbst gebackenen Kuchenbuffets hat wohl mancher den Vorsatz, etwas mehr auf die Linie zu schauen beiseite geschoben und hat neben dem Jahreskonzert auch ein Stück dieser süssen Versuchung genossen.
Einsiedler Anzeiger
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