Brauchtum / Feste
1. Fasnachtstag bleibt, wo er ist
Röllivater René Camenzind hat zwar laut über die Verschiebung des 1. Fasnachtstages nachgedacht. Doch nun beruhigt er, dass alles beim Alten bleibt.
Der Röllivater ist mit dem 1. Fasnachtstag vom Montag zufrieden. Wie er gestern auf Anfrage sagte, hatte es bis Mitternacht auch viele Fasnächtler in den Tanzlokalen. Noch an der Zunftgemeinde hatte René Camenzind die Tradition des 1. Fasnachtstages in einer persönlichen Stellungnahme infrage gestellt. Er machte sich Gedanken darüber, ob wohl ein Fasnachtstag Ende Woche – wie ihn beispielsweise Steinen eingeführt hat – mehr Publikum anziehen würde. Er lieferte damit Gesprächsstoff. «Ja, ich bin einige Male darauf angesprochen worden», sagte der Röllivater gestern. Er will nun aber nicht mehr am 1. Fasnachtstag rütteln, alles bleibe wie gehabt.
Maschgraden ändern sich
Das Mitmachen der Fasnächtler zeigt, dass das Festhalten an den althergebrachten Strukturen geschätzt wird. Am 1. Fasnachtstag beteiligten sich 80 Maschgraden an der Morgenrott, am Nachmittag präsentierten sich 30 Damenmasken auf der Bühne. Das heisst nicht, dass sich die Fasnacht mit der Zeit nicht auch geändert hätte. Die traditionellen Gwändli werden in der Rott immer weniger oder immer weniger traditionell getragen. Einzig bei den Bajassen gibt es stetig Zuwachs. Das Intrigieren hat an Bedeutung verloren. Es gibt auch immer weniger Publikum am Strassenrand. Die teilnehmenden Gruppen haben untereinander den Plausch, was besonders am 2. Fasnachtstag, dem Fasnachtssamstag, zu erleben ist. Hier hat die Röllizunft ein neues Konzept mit Erfolg umgesetzt.
Trendigere Tanzlokale erwünscht
Auch unter den Fasnächtlern wurde diskutiert. Bei einer Verschiebung wird befürchtet, das die in Gersau exklusiv gelebte Tradition der Damenmasken verloren ginge. Man fürchtet zudem ums Musikprogramm: Topformationen wie Carlo Brunner haben Anfang Woche eher Zeit zum Aufspielen als an Wochenenden, wo überall viel los ist. Andere Fasnächtler wünschen sich trendigere Musik – zumindest in einem der Tanzlokale. Eine Partyband, die Covers spielt, sodass auch die Jungen Grund haben, einTanzlokal zu besuchen. Gleichzeitig könnten die langen Tischreihen aufgehoben und mit Stehtischchen eine ungezwungenere Atmosphäre geschaffen werden.
Bote der Urschweiz
Autor
Bote der Urschweiz
Kontakt
Kategorie
- Brauchtum / Feste
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/WT7pAY