Am 13. August erscheint das erste Buch der Goldauerin Annemarie Regez. Es handelt sich um einen Erzählband.
Am 13. August erscheint das erste Buch der Goldauerin Annemarie Regez. Es handelt sich um einen Erzählband.

Literatur

Annemarie Regez: Wie vom Blitz getroffen

Die Goldauerin Annemarie Regez veröffentlicht am 13. August Ihr erstes Buch. Sie spricht über «Venedig im Dezember» und den Traum des Schreibens.

«Es ist besser, barfuss zu gehen als ohne Buch.» Diese Weisheit hat Annemarie Regez kürzlich in Island gehört, doch sie könnte auch von ihr selber stammen. Im Arbeitszimmer in Goldau, wo die 47-Jährige seit 15 Jahren lebt, zieren Hunderte von Büchern die Wände. Mitte August wird ihr erstes eigenes literarisches Werk erscheinen. «Venedig im Dezember» nennt sich der Erzählband mit Kurzgeschichten, der im Verlag Pro Libro Luzern erschienen ist.

Nie etwas anderes

Seit sie die Buchstaben kennt, wollte Annemarie Regez Schriftstellerin werden. «Das erste Buch von Erich Kästner, das ich gelesen habe, hat mich wie ein Blitz getroffen», erinnert sie sich. Erst etwas später sei ihr bewusst geworden, dass ein Mensch so etwas geschaffen hat und dass Schriftsteller ein Beruf ist. «Da wollte ich nie mehr etwas anderes werden», erzählt die gebürtige Berner Oberländerin. Nun ist sie auf dem besten Weg dazu. Die Liebe zur Literatur ist ihr in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater, David Regez, war ein berühmter Scherenschneider und ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Ihre Mutter stammte aus dem Venetogebiet in Italien und kam mit 18 Jahren als Magd nach Diemtigen. Sie habe akzentfrei Berndeutsch gesprochen, niemand hätte geglaubt, dass sie eine Italienerin sei. «Von Hochdeutsch hingegen wollte sie nichts wissen», erinnert sich Regez. Dies wegen der Kriegszeiten, die sie traumatisiert hätten.

Schreiben und Bibliothek

Um die Sprache ihrer Mutter zu erlernen, verbrachte Annemarie Regez nach der Matura einige Monate als Au-pair in Italien. An den Universitäten Bern und Tübingen studierte sie Philosophie, Germanistik, Dialektologie und Volkskunde. Während und nach dem Studium arbeitete Regez als Journalistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einem Datenbankprojekt für die Schweizer Museen und als PR-Redaktorin. Seit einigen Jahren ist sie neben dem Schreiben als Teilzeitbibliothekarin tätig. Seither sind verschiedene längere und kürzere Texte entstanden.

Geht für Annemarie Regez mit «Venedig im Dezember» nun ein Traum in Erfüllung? «Der Traum ist für mich das Schreiben, auch wenn es Knochenarbeit ist», antwortet sie. «Ich hoffe, mit diesem Buch die Hürde zu schaffen und endlich als Schriftstellerin wahrgenommen zu werden.»

Neue Schwyzer Zeitung

Autor

SchwyzKulturPlus

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

06.08.2009

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