Musik
«Maches Immerno», stellt Brava klar
Mehrere Jahre hörte man nichts mehr von Marco Bravi alias «Brava». Jetzt meldete er sich mit einem Liveauftritt,
einem neuen Video aus NewYork und einem frischen Track zurück.
Die Innerschwyzer Hip-Hop-Szene steht nicht still. Tracks werden produziert, Videos werden gedreht, an Liveauftritten wird nach neuer Motivation und Inspiration gefischt: So geht es zu mindest einem von ihnen. Marco Bravi, in der Szene als «Brava» bekannt, macht gerade mehrfach von sich hören. Nachdem der Goldauer vor einigen Jahren zusammen mit demA rther Stefan Rauchenstein, bekannt als«Boomer», ein Album herausgegeben hatte, wurde es etwas ruhiger um den MC. Kurz vor Weihnachten aber zeigt er mit seinem neuen Video zum Track «Maches Immerno», dass er noch da ist, und mit demLied «Sie isch» schiebt er gleich noch einen nach.
Schwieriger Spagat zwischen Arbeit, Studium und Musik
«Ich wurde immer wieder angehauen, ob ich überhaupt noch Musik mache», erzählt der 31-Jährige und führt aus:«Es ist ein schwieriger Spagat zwischen Arbeit, Studium und Musikmachen.» Er sei immer dran gewesen, aber wenn sich etwas so lange verzögere, dann gefalle es einem vielleicht plötzlich nicht mehr, und man finde immer wieder etwas, was man ändern wolle. «So viele eigentlich fertige Alben sind deswegen schon nicht herausgekommen. Um das zu verhindern, haben wir gesagt, jetzt müssen ein Song und ein Video einfach raus», sagt Brava. Zum «wir» zählt Brava seinen Produzenten und mittlerweile guten Freund Loris Raimondi («Al R») aus Goldau. Es soll jetzt vorwärtsgehen mit der geplanten EP mit sechs Tracks, an welcher Brava seit einem Jahr dran ist. Neue Motivation und Inspiration habe er auch aus dem Liveauftritt Anfang Dezember im «Mystery» in Schwyz zum 10-Jahr-Shizzlebeats-Jubiläum geschöpft, wo er zusammen mit Boomer nach zwei Jahren ohne Liveauftritt ein kleines Showcase vor vollem Haus präsentierte. Ein weiteres Erfolgserlebnis war auch die Veröffentlichung des neuen Tracks «Sie isch» am 24. Dezember auf iTunes, Spotify und allen weiteren Kanälen, womit er direkt auf Platz 6 in den Schweizer iTunes-Hip-Hop-Charts landete. Den Erfolg dieses Tracks sieht Marco Bravi unter anderem auch in der Zusammenarbeit mit dem Basler RnB-Sänger K’ream, der den Refrain singt. Es ist sein erklärtes Ziel, in Zukunft vermehrt mit solch starken Stimmen zusammen zu arbeiten. «Mein Sound soll so sein, dass ihn auch mein Mami hören kann», beschreibt er. Also nicht den Kopfnick-Hip-Hop, sondern etwas Radiotaugliches, das ein breiteres Publikum anspricht. Dabei will er aber auf jeden Fall dem echten, ursprünglichen Hip-Hop mit starken Einflüssen aus Soul, Jazz und Funk, «wo man noch Schnipsel aus Jazz Platten rausschneidet und in seine Tracks einfliessen lässt», treu bleiben.
Trotz Stress und Wetterpech zufrieden mit dem Ergebnis
Für seine Musikvideos lässt sich Marco Bravi immer wieder Neues einfallen. So entstand sein letztes Video in New York. Der gelernte Detailhändler wollte etwas Neues und entschloss sich, ein Kommunikationsstudium anzufangen. «Davor wollte ich aber eine viermonatige Auszeit nehmen, wovon ich drei Monate für einen Sprachaufenthalt in New York verbrachte », erzählt Brava. Von Anfang an habe er auch vorgehabt, dort ein Video zu drehen, wie er das bereits einmal in Bangkok gemacht habe. Die Spots für den Dreh hatte er bereits ausgekundschaftet, als sein Bruder und ein Kollege ihn mit der Kamera in den Staaten besuchten. «Dafür, dass wir ziemlich Stress und Pech mit dem Wetter hatten, bin ich recht zufrieden mit dem Ergebnis», sagt Brava. Es müsse aber nicht immer die Grossstadt sein. Frühere Videos, die in Goldau oder Brunnen gedreht wurden, hätten auch ihren Reiz. Und in einem nächsten Video die Schwyzer Bergwelt einzubauen, könne er sich durchaus auch sehr gut vorstellen, verrät Marco Bravi seine Zukunftspläne.
Bote der Urschweiz (Nadine Annen)
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Bote der Urschweiz
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