Musik
Dirigent mit brillantem Jahreskonzert verabschiedet
Am letzten Samstag begeisterte die Feldmusik Gross das Publikum in der prallgefüllten Grosser Mehrzweckhalle. Es war das zehnte und zugleich das letzte Jahreskonzert des Dirigenten Sebastian Rauchenstein.
Vor zehn Jahren leitete der junge Dirigent Sebastian Rauchenstein sein erstes Jahreskonzert in Gross. Schon damals sorgte der neue musikalische Leiter mit seinem professionellen und frischen Auftritt für grosses Aufsehen. Auch bei seinem zehnten Grosser Konzert vermochte er mit seinem Können und seiner sympathischen Art das Publikum zu begeistern. Die Präsidentin Ramona Kälin gab bei ihrer Begrüssung gleich das Motto bekannt, es hiess sehr passend «s’Zähni». Der Dirigent hatte freie Hand, das Konzertprogramm mit selber ausgewählten Stücken zusammenzustellen, die ihm besonders am Herzen liegen. Die Moderation übernahmen Fiona und Luca, die bei ihren Ansagen immer wieder auf die Höhepunkte und Anlässe der vergangenen zehn Jahre hinwiesen. Sie brachten zum Ausdruck, dass Sebastian Rauchenstein bei der Feldmusik Gross sehr viel bewirkt hat, und dass damit das musikalische Niveau des Vereins merklich gestiegen sei. Die Ansagen waren auch öfters mit passendem Witz gespickt, was vom Publikum erheitert aufgenommen wurde. Gestartet wurde der Abend mit einem zackigen Einmarsch auf die Bühne. Das Konzert begann mit dem Pasodoble Tercio de Quites. Dies war ein sehr schöner, gut interpretierter Auftakt. Dann folgte die anspruchsvolle Hebrides Suite von Clare Grundman. Das vierteilige Werk brachte gehörfällige Melodien, die sehr sinnlich und gefühlsvoll vorgetragen wurden. Die abwechselnden Register wurden mit gut integrierten Solostimmen bereichert, bis ein grandioser Schlussteil das gut gespielte Musikstück beendete. Das Stück Gospel Swing low, sweet Chariot, Steve Rouse, brachte Schwung in den Saal. Sehr dezent war der feine Anfang mit Klarinetten und Flöten und dann übernahm ein leicht beschwingter Teil mit breitem Echo. Es folgte ein lauter, fröhlicher Teil und endete mit ausklingendem Piano. Als letztes Stück vor der Pause wurde der gehörfällige Midway March von John Williams gespielt. Es war ein markanter Marsch mit starker Begleitung, aber auch mit schönen Melodien für Klarinetten und Flöten und einem sehr dominierenden Schluss.
Wie am Neujahrskonzert
Der zweite Teil begann mit dem bekannten Pirates of the Caribbean von Klaus Badelt. Das Stück wurde frisch und zackig vorgetragen und mit dem stark geforderten Schlagwerk unterstützt. Sehr schön wurde die Annen-Polka von Johann Strauss gespielt, was die Herzen der Zuhörer höher schlagen liess. Man fühlte sich am echten Neujahrskonzert in Wien. Der lang anhaltende Applaus wurde dann mit einer Zugabe belohnt. Auch der Walzer Nr. 2 von Dimitri Shostakovich begeisterte die vielen Zuhörer. Der langsame Beginn und dann der leicht beschwingte Teil ergab eine Stimmung wie auf Wolken getragen. Man sah in Gedanken die tanzenden Paare im Opernhaus. Der Schlussmarsch Prince in Concert begann mit vollen Registern und starker Bassbegleitung recht prägnant. Im ruhigen Zwischenteil dominierte ein kurzes Saxophonsolo und im Schlussteil wurden alle Register gezogen, was mit tosendem Applaus des Publikums endete. Nach dem offiziellen Programm dankte die Präsidentin dem nimmermüden Dirigenten Sebastian Rauchenstein, der die Feldmusik Gross elf Jahre lang erfolgreich geleitet hat, mit einem passenden Geschenk. Dieser griff dann selber zum Mikrofon und lobte das stets gute Einvernehmen mit den Musikkolleginnen und -kollegen von Gross, so in den Proben und Aufführungen, aber auch nachher am runden Tisch! Die Präsidentin dankte auch den vielen fleissigen Helferinnen des Frauenvereins Gross in der Küche und im Service sowie den Kuchenbäckern der Feldmusik. Mit zwei musikalischen Zugaben endete das gutbesuchte, traditionelle Jahreskonzert der Grosser Musik.
Einsiedler Anzeiger / Alfred Kälin
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