Dies & Das
«Grösster Teil ist noch unentdeckt»
An der Jahresversammlung des Historischen Vereines des Kantons Schwyz kam so manch Vergangenes hervor und eine überraschende Entwicklung des Jahres zutage. Andreas Mäder referierte über Taucharchäologie um den Seedamm, und ein Check wurde überreicht.
Der seit einem Jahr im Amt waltende Valentin Kessler berichtete Erfreuliches. Aus dem Verkauf des Schwyzer Namenbuches «Vom Dräckloch i Himel» überreichte alt National- und Ständerat Toni Dettling mit Regierungsrat Walter Stählin einen Check. Auf zehn Rappen genau erhielt der Historische Verein 16 970 Franken und 10 Rappen. Das Buch war mit einer Erstauflage von 4000 Stück nach kurzer Zeit ausverkauft. Der Autor Viktor Weibel erforschte während Jahrzehnten die Orts- und Flurnamen des Kantons Schwyz. Wissenschaftliches wird darin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wussten Sie, dass es nicht nur ein «Dräckloch» gibt? Dafür gibt es nur einen «Himel», und den sieht man vielleicht in Lachen, wo es die Leute am lustigsten haben. Valentin Kessler meinte, er hätte sich überlegt, nach der Übergabe zu verduften. Auf jeden Fall hinterliesse er eine saubere Kasse.Nach der Wiederwahl für drei weitere Amtsjahre ist dies wohl kein Thema mehr. Der 105. Band der Mitteilungen des Historischen Vereines veranlasste Pro Litteris, die Schweizerische Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und bildende Kunst, das Werk mit einer Zeitung gleichzusetzen. Sich mit der «Coop Zeitung» auf gleicher Höhe zu treffen, rief im Verein Proteste hervor. Mit der Abqualifizierung könne man sich doch nicht anfreunden. Man sei bei Pro Litteris vorstellig geworden, und dies werde in absehbarer Zeit Früchte tragen, so Präsident Kessler.
Neuzeitliche Errungenschaften
Im Referat über die Taucharchäologie erklärte Andreas Mäder, dass in den Gewässern um den Seedamm noch vieles unentdeckt ist. Im zum Unesco- Weltkulturerbe gehörenden Gebiet des Hurdner Seefelds und des Hurdner Rosshorns sei erst etwa 5 Prozent erforscht. Trotz der geringen Wassertiefe von 2 bis 5 Metern ist die Sicht schlecht. Zusätzlich nage die Erosion an den noch vorhandenen Resten der Pfahlbauten. Auch für die Erosion kann der Mensch verantwortlich gemacht werden. Mit derVerbauung der Seeufer liefen die Wellen nicht mehr am Ufer aus. Dadurch könne die Energie nicht abgebaut werden und umfliesse die im See sichtbaren Teile aus einer jahrhundertealten Kultur. Ausgrabungen seien natürlich das Interessanteste fürArchäologen.Aber für sie sei das eigentliche Ziel, das Kulturerbe zu erhalten und zu schützen, so Andreas Mäder. Mit neuen technischen Errungenschaften soll die Suche nach weiterem Kulturgut systematischer und tiefgreifender vonstatten gehen, finden sich in der Schweiz doch rund die Hälfte der bekannten Pfahlbausiedlungen der frühesten Menschheitsgeschichte.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger
Autor
Höfner Volksblatt & March Anzeiger
Kontakt
Kategorie
- Dies & Das
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/vSUNWp