Christoph und Miriam Bühlmann-Zgraggen (v.r.) erhalten den «Roten Nagel» 2024 von Reto Steinegger, Präsident Architektur Forum Schwyz. Bild: Roland Züger
Christoph und Miriam Bühlmann-Zgraggen (v.r.) erhalten den «Roten Nagel» 2024 von Reto Steinegger, Präsident Architektur Forum Schwyz. Bild: Roland Züger
Der talseitige Hausteil und damit das Gesicht des Hauses ist vollständig erhalten und kommt seit dem Umbau wieder zum Vorschein. Bild: Regine Giesecke
Der talseitige Hausteil und damit das Gesicht des Hauses ist vollständig erhalten und kommt seit dem Umbau wieder zum Vorschein. Bild: Regine Giesecke

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Architektur Forum zeichnet erstmals Bauherrschaft aus

Mit dem ersten «Roten Nagel» im Kanton Schwyz wird das Engagement für die Baukultur von Christoph und Miriam Bühlmann-Zgraggen in Oberschönenbuch ausgezeichnet.

Das Architektur Forum Schwyz hat zum ersten Mal den «Roten Nagel» verliehen. Damit werden für einmal nicht herausragende Bauten und Architekturschaffende gewürdigt, sondern deren Auftraggebende. Dieser Preis geht 2024 nach Oberschönenbuch. Das Architektur Forum Schwyz würdigt damit Christoph und Miriam Bühlmann-Zgraggen als Bauherrschaft des frisch sanierten mittelalterlichen Blockbaus oberhalb von Ibach. «Zusammen mit der bauhistorischen Forschung und der Denkmalpflege haben Bauherrschaft und BSS Architekten aus Schwyz die faszinierende Geschichte des Hauses wieder erfahrbar gemacht. Sie haben das historische Gebäude aus dem Jahr 1316 mit feinem Gespür saniert und umgebaut», schreibt Roland Züger vom Architektur Forum in einer Mitteilung.

 

Weiterbauen am Denkmal 

Wie reizvoll das Nebeneinander von Alt und Neu inszeniert werden kann, konnte die kleine Besuchergruppe des Architektur Forums Schwyz erleben. Am Abend des 28. Oktober feierte sie zusammen mit dem Vorstand und der Bauherrschaft die Preisübergabe. «Damit gute Projekte entstehen, sind gute Bauherrschaften nötig», brachte Reto Steinegger, Präsident des Architektur Forums Schwyz, den Grund für die Verleihung des «Roten Nagels» 2024 auf den Punkt. Nur so könne gute Architektur entstehen. Doch bis zum beeindruckenden Ergebnis war es ein langer und teils abenteuerlicher Weg, wie die Bauherrschaft an der Führung erklärt. «Man hätte sich nicht vorstellen können, was sich dahinter alles versteckt», erklärt Miriam Bühlmann-Zgraggen und meint das Dutzend Schichten, die sie abgetragen hatten, um die ursprüngliche Substanz des Hauses wieder freizulegen. Einiges war morsch, wie der Anbau bergseits, der daraufhin einen modernen Ersatz erhielt. Der talseitige Hausteil und damit das Gesicht des Hauses ist jedoch vollständig erhalten. Die Bäume des Blockbaus liessen sich auf das Jahr 1316 datieren, die nun mit den Händen zu greifen sind – ein aussergewöhnliches Erlebnis. Dunkle, historische Holzpartien sind mit neuen, hellen Holzbauteilen kombiniert und strahlen grosse Wohnlichkeit aus. Details wie ein alter Kachelofen, der historische Holzherd der Küche oder bauliche Details wie handbreite, kleine Schiebefenster tragen zum Charme des Hauses bei. Gleichzeitig zog ein zeitgemässer Wohnkomfort in das frisch sanierte Haus ein.

 

Reichen Erfahrungsschatz weitergeben 

Jüngst hat Christoph Bühlmann die Interessengemeinschaft historische Blockbauten im Kanton Schwyz ins Leben gerufen. Er will seine Erfahrungen aus der Sanierung des denkmalgeschützten Hauses teilen. Die IG informiert zu kniffligen Details der Baukonstruktion, kann den Kontakt zu erfahrenen Handwerkern vermitteln oder über die (teils erheblichen) Subventionsbeiträge der Denkmalpflege berichten. Derzeit laufen allein im Talboden von Schwyz an mindestens drei Holzbauten aus dem Mittelalter Planungen zum Umbau oder sind bereits Arbeiten dafür im Gange. Das klug sanierte Haus Schönenbuch kann als Vorbild dienen. Es zeigt, dass modernes Wohnen mit der historischen Substanz sehr gut zusammengeht.

 

Bote der Urschweiz  (pd/nad)

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

04.11.2024

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www.schwyzkultur.ch/s7fwn3