Begeisterung über ein Meeting mitten im Winter sieht eindeutig anders aus: Von links Brigitte (Sandra Schuler), Robert (Ivan Beeler), Freddy (Raphael Sutter) und Angela (Sandra Etter). Bild Sandrine Hedinger
Begeisterung über ein Meeting mitten im Winter sieht eindeutig anders aus: Von links Brigitte (Sandra Schuler), Robert (Ivan Beeler), Freddy (Raphael Sutter) und Angela (Sandra Etter). Bild Sandrine Hedinger

Bühne

«Barfuess» im Schnee von gestern

Die Premiere des Theaters Jungmannschaft Ibach sorgte für ein volles Pfarrheim und konnte mit Witz und überraschenden Wendungen aufwarten.

Mehr als denselben Nachnamen teilen die drei Geschwister Glarner nicht, und idyllische Familientreffen sehen auf jeden Fall anders aus. Schauplatz des Theaters Jungmannschaft Ibach ist die kleine Insel der Alp Nagel von Pächter Heiri Fischer (Erwin Indergand) im tiefsten Winter – von den Geschwistern auch mit einem Ort des Grauens gleichgesetzt. Der Grund: Uhren-Patron Peter Glarner will, dass sich seine zerstrittenen Nachkommen in dieser Einsamkeit versöhnen und arrangiert für sie und ihre Partnerinnen Brigitte (Sandra Schuler) und Angela (Sandra Etter) ein Meeting mit dem berühmten Familien- Coach und angeblichen Vorzeige-Ehemann Andreas Rohner (Maurus Föhn).

Unschöne Wahrheiten

Harmonie sei keine Hexerei, predigt der Familien-Coach, doch er soll vorerst eines Besseren belehrt werden: Die Geschwister Glarner könnten unterschiedlicher nicht sein, und die Spieler gehen in ihren Rollen als besserwisserischer Lehrer Robert (Ivan Beeler), dubioser Geschäftsmann Freddy (Raphael Sutter) und militärische Fallschirmjägerin Ursula (Eliane Schuler) auf. Alle acht Spieler reihen gekonnt Pointe an Pointe und verleihen ihren Rollen in der Komödie «Barfuess im Schnee» die charakteristischen Züge weitaus mehr als gelungen. Wie die Geschwister während ihres Meetings widerwillig und mehr schlecht als recht nach Dingen suchen, die sie am anderen schätzen, und genötigt werden, barfuss durch den Schnee zu gehen, erscheint Coach-«Assistentin» Sonja (Stefanie Auf der Maur) und mischt das Beziehungsgefüge auf. Das Chaos scheint perfekt, als am anderen Morgen kaum jemand im richtigen Bett aufwacht. Doch der Marsch barfuss im Schnee lässt so einiges zu Schnee von gestern werden und hat das Potenzial, das Blatt überraschend zu wenden und die Rollen umzukehren. Amüsante und fesselnde Momente sind dabei von Anfang an garantiert.

Bote der Urschweiz (Sandrine Hedinger)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

09.11.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/hdqEfP