Musik
Die alte Illgauer Volksmusik lebte neu auf
Rund 200 Ländlerfreunde genossen am Samstagabend in Illgau ein spezielles Konzert, an dem die alte Illgauer Volksmusik neu auflebte. Organisiert wurde der Anlass vom Verein Giigäbank.
Die Illgauer Volksmusik klang früher (ca. 1920–1965) ziemlich anders als heute. Nicht chromatische Handorgeln standen im Vordergrund, sondern Instrumente wie Klarinette, Schwyzerörgeli, Muulörgeli und Schwyzer Zither. Die neuere Musik – also Musik im Illgauerstil – wurde ab 1969 auf zahlreichen Tonträgern festgehalten, zuerst vom Trio Bürgler (Toni, Paul und Friedel), später folgten viele weitere Formationen. Kaum dokumentiert ist hingegen die «alte» Illgauer-Musik. Deshalb präsentierte der Verein Giigäbank am letzten Samstagabend live gespielte Volksmusik von «anno dazumal bis 1970». Zirka 20 bekannte Musikantinnen und Musikanten spielten in Ad-hoc- Formationen in den Lokalitäten Sigristenhaus-Saal, Sigristenhaus-Stube und Pfarreisäli auf.
Musik von alten Illgauern
Sie liessen die Musik von ehemaligen Illgauer Musikanten neu aufleben, so etwa die Klarinettenmusik des «Mattli-Franz» und die Schwyzerörgelimusik von «Bödler sen.», «Fraumatt-Xaveri», der Gebrüder Heinzer, Tauisberg, von «Liänis- Franz», Franz Lagler oder «Franzä- Pauli». Zu hören war auch heimelige Zithermusik – ganz ähnlich wie sie von Magdalena und Luise Heinzer sowie Marie Bürgler in früherer Zeit in den Stuben gespielt wurde. Eine lange Tradition haben in Illgau auch die kleinen Instrumente Muulörgeli und Schwäbelpfyffli. Sie waren ebenfalls zu hören. Besonders eindrücklich war, wie Remy Bürgler auf dem Schwäbelpfyffli seines Urgrossvaters («Seebäli») aufspielte, und wie Stefan Bürgler auf der Originalbassgeige von Alois Heinzer nach der schönen eigenwilligen Art von «Tauisberg-Wysel» (Jahrgang 1918) Bass zog. Ergänzend zur Instrumentalmusik liessen Luise Betschart und ihre Tochter Daniela Föhn ein paar traditionelle Naturjüüzli der Geschwister Heinzer erklingen, die zusammen mit demTrio Bürgler auf der ersten Illgauer Langspielplatte (Illgauer Volksmusik) verewigt sind.
Ein dankbares Publikum
Das Publikum – es waren zirka 200 Personen vor Ort – lauschte den dreimal 45 Minuten dauernden Musikvorträgen mit grosser Aufmerksamkeit und spendierte immer wieder herzlichen Applaus. Die drei Moderatoren Walter und Christian Rickenbacher sowie Markus Betschart erzählten viel Interessantes und heitere Anekdoten rund um die alte IllgauerVolksmusik. Auch liessen sie einige ältere, noch aktive Musikantinnen und Musikanten aus früheren Zeiten erzählen. Für das leibliche Wohl der Gäste war das Sigristenhaus-Team bestens besorgt.
Bote der Urschweiz
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