Dies & Das
Aus dem Dornröschenschlaf erwacht
Die Insel Schwanau war am Samstag ausnahmsweise zur Besichtigung der Baustelle öffentlich zugänglich. Der europäische Tag des Denkmals bot Anlass dazu.
Am «Europäischen Tag des Denkmals», der seit 1994 in 48 Ländern in Europa durchgeführt wird, besuchten am vergangenen Samstag viele Interessierte die Insel Schwanau. Die im Besitze des Kantons Schwyz befindliche «Staatsinsel» ist derzeit eine einzige grosse Baustelle. Die Inselanlagen werden umfangreich saniert (es stand im «Boten»). Im Spätherbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2010 wird der Öffentlichkeit der Zugang zur Inselanlage wieder ermöglicht. Deshalb bildete die geführte Besichtigung am vergangenen Samstag eine Ausnahme, während der sich Interessierte über den aktuellen Stand der Renovationsarbeiten vor Ort informieren konnten.
Malerischste Insel der Schweiz
Anlässlich zweier Führungen liessen sich Dutzende von Teilnehmenden von Martin Weishaupt, Kantonsarchitekt von Schwyz, und von Patrick Ruhstaller, Projektleiter des Kantonalen Hochbauamts Schwyz, auf einem Streifzug durch die Geschichte und die Baustelle führen. Weishaupt stellte fest, die Insel sei ein besonderer Ort mit einer kulturhistorischen Bedeutung, um den sich Sagen und Legenden bewegten. Besonders auch durch den Goldauer Bergsturz von 1806, bei dem die Gebäude auf der Insel durch eine Druck- und Wasserwelle zerstört wurden, entwickelte sich die Insel Schwanau international zu einem Thema und fand sogar in mehreren literarischen Werken grosse Aufmerksamkeit, so etwa in Meinrad Lienerts «Der Ahne» oder in Thomas Bornhausers «Gemma von Arth». Auch Johann Wolfgang von Goethe nahm die Insel zum Anlass für Erzählungen, soll er doch 1775 selber die Insel betreten haben.
Mehr Qualität auf der Insel
Nach der Zerstörung beim Bergsturz verkaufte der Kirchenrat von Schwyz 1808 die Insel an General Ludwig Auf der Maur mit der Bedingung, die Kapelle wieder aufzubauen. 1967 kaufte der Kanton Schwyz die Insel. 40 Jahre wurde die als malerischste Insel der Schweiz bezeichnete Schwanau nur durch notwendigste Arbeiten an der Infrastruktur instand gehalten. «Nun ist sie aus dem Dornröschenschlaf erwacht», meinte Kantonsarchitekt Weishaupt. Für 4,7 Mio. Franken (gemäss Verpflichtungskredit des Kantonsrats) wird durch eine Sanierung an den Gebäulichkeiten und an der historischen Burgruine sowie durch den Neubau des «Ritterhöcks» (Gartenpavillon) und eines Personen- und Transportlifts die Sicherung der Substanz und die Qualität für Gastrobetreiber und Besucher erhöht.
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