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Schwanau ist neu eröffnet
Nach neunmonatiger Bauzeit wurde gestern die «Schwyzer Staatsinsel» im Lauerzersee neu eröffnet. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten umfassten die Sanierung der Ruine, die Gastronomie sowie die gesamte Infrastruktur. «Ein komplettes Ensemble», hielt Regierungsrat Lorenz Bösch fest.
Mit der «sanften Komplettsanierung» stehe die Insel Schwanau der Bevölkerung als attraktives Ausflugsziel zur Verfügung. Mit dieser Feststellung umriss der Schwyzer Baudirektor, Regierungsrat Lorenz Bösch, kurz die Vorgeschichte der «Schwyzer Staatsinsel», welche, wie er erklärte, «dringendst saniert werden musste». Die Schwanau, im Jahr 1967 durch den Kanton Schwyz erworben, sei in den letzten Jahren beileibe kein Aushängeschild mehr gewesen, und jetzt dürfe man mit Stolz auf ein gelungenes Werk blicken. Dass dabei der Kostenrahmen von 4,7 Mio. Franken eingehalten werden konnte, bezeichnete Bösch als hervorragend und als einen Beweis für die gute Zusammenarbeit zwischen Ämtern, Planern und Handwerkern.
Weitsichtig und behindertengerecht
Kantonsarchitekt Martin Weishaupt doppelte nach. «Es war eine Herausforderung und ein steter Dialog zwischen allen Beteiligten.» Er berichtete über eine gründliche Planung mit einer ausgefeilten Logistik zu Land, zu Wasser und aus der Luft. Man habe die Ziele Instandsetzung und Aufwertung der Insel in baulicher, historischer und gastronomischer Hinsicht erfüllt.Verdeckt von der Strassenseite her, wurde ein neuer Aufgang zum Ruinenturm erstellt, und für Behinderte und ältere Leute ist ein Schräglift montiert worden. Dieser dient zudem auch für die Warentransporte ins Restaurant. Seit zwei Tagen ist zudem das neue Fährboot im Einsatz. Angetrieben von Sonnenenergie, pendelt es zwischen den beiden «Häfen» an der Kantonsstrasse und der Insel. Nach der Einsegnung durch den Goldauer Pfarrer Ugo Rossi wurde von den Planern Thomas Dettling und Silvan Fischer eine junge Eiche als Ersatz für das viele Eichenholz, das bei den Bauarbeiten verwendet wurde, gepflanzt.
Modern und mit altem Gesicht
Markus Bamert, kantonaler Denkmalpfleger, hielt fest, dass man über die Bewohner der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Anlage praktisch nichts weiss. Bis im Jahr 1620 sei es während etwa 300 Jahren ruhig um die Insel gewesen, Eremiten sollen während etwa 200 Jahren auf der Schwanau gewohnt und gebetet haben. Das Alte Land Schwyz als damaliger Besitzer der Insel habe im 18. Jahrhundert das Haus und die Kapelle gebaut, und diese beiden Bauten haben den Bergsturz von Goldau überlebt und sind heute noch Zeitzeugen. Geldnot zwang nach den Franzoseneinfällen den Kanton, die Insel samt Ruine und Gebäuden an einen Ludwig Auf der Maur von Schwyz zu verkaufen. Dieser nannte sich in der Folge «Chevalier de Schwanau», und sein Wappen zierte er – mit falscher Fantasie – mit einem Schwan. Der Name Schwanau stamme nicht vom Wasservogel, sondern von «schwänden» (roden mit Feuer), so Bamert. Der «Chevalier» habe aber die Gastronomie auf der Insel eingeführt. Mit der Sanierung sei der Spagat zwischen Historischem und Modernem gelungen.
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