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Schwyzer Staatsinsel wird saniert
Einer der schönsten Plätze im Kanton wird baulich saniert. Lange vernachlässigt, wird die «Staatsinsel Schwanau» im Lauerzersee nun ein zeitgemässes Gasthaus, einen neuen Nebenbau, eine zweckdienliche Infrastruktur erhalten und auch behindertengerecht gemacht.
Der Schwyzer Staatsarchivar Kaspar Michel gerät ins Schwärmen. Die Schwanau sei eine der romantischsten Inseln der Schweiz, mit der Burgruine, der Kapelle, dem Gasthaus, dem seltenen Baumbestand und auch der ganzen Geschichte, all den Legenden und Sagen oder als Teil der Literatur «ohne jeden Zweifel ein erstrangiges, herausragendes Objekt». Wie Michel über die historischen Fakten informierte, haben archäologische Untersuchungen tatsächlich gezeigt, dass die Schwanau schon um 1200 vor Christus von Menschen begangen worden ist. Der viel zitierte Burgenbruch allerdings, für den gibt es keine Belege.
Umfassende Sanierung gestartet
Ein Kleinod also, das sich jedoch bei näherem Hingucken in bedenklichem Zustand präsentiert. Vor allem das Gasthaus zeigt grossen Handlungsbedarf, seit 40 Jahren ist nie richtig erneuert worden. Wie Baudirektor Lorenz Bösch beim gestrigen Baustart auf der Insel erklärte, hätten sich darum der Regierungsrat nach langen Abklärungen sowie anschliessend der Kantonsrat für eine grundsätzliche Sanierung entschlossen. Dafür sind 4,7 Mio. Franken bewilligt worden.
Projekt von Arde
Aus fünf Wettbewerbsarbeiten ist das Projekt «zeitzone» des Architekturbüros Arde von Thomas Dettling, Brunnen, als Sieger hervorgegangen. Es machte das Rennen, weil es grosse architektonische Zurückhaltung zeige, aber gleichzeitig die wesentlichen Mängel beheben könne.
Geplant ist, dass das Restaurant mit der Gaststube und der Goethe-Stube saniert werden. Der bestehende Anbau wird abgebrochen und durch einen Neubau mit zeitgemässer Infrastruktur ersetzt. Der Ritterhöck wird vollständig abgebrochen und wird einem Neubau mit Lager und Gastraum weichen. Der Zugangsweg und die Anlagestellen werden saniert, ein neues Fährboot angeschafft und der Burgbereich für Besucher attraktiver gestaltet. Auch wird die ganze Insel behindertengerecht. Der überalterte Teil des Waldes wird gerodet und in der Region durch eine Aufforstung kompensiert. Auch wird die heutige Freileitung der Elektrizitätsversorgung in den See verlegt.
Alternativen geprüft
Wie Baudirektor Bösch ausführte, habe die Regierung auch die Alternativen geprüft: Ein Verkauf, eine Vermietung der Insel oder für die Erschliessung der Bau einer Brücke. Am Schluss habe sich gezeigt, «dass es so, wie es ist, am besten ist». Der Kanton habe hier seine Verantwortung wahrzunehmen und dieses Eiland zu erhalten.
Die Insel war bis 1808 «dem Lande zugehörig». Erst dann ist sie aus finanzieller Not für 300 Gulden an Landeshauptmann Ludwig Auf der Maur verkauft worden. 1967 haben die Auf der Maur-Erben die Insel für 35 000 Franken wieder an den Kanton verkauft. Ein Schnäppchen.
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