Kunst & Design
Magda Blau fängt das «Da-Sein» ein
Magda Blau zeigt ihre Werke in der Galerie Erni in Luzern. Sie greift in neuen Bildern das «Da-Sein» auf. Die Merlischacherin widerspiegelt darin Augenblicke, die sich durch das Alter und die Tageszeiten stets verändern. Nicht verändert hat sich die Schaffenskraft der 83-Jährigen. Sie strotzt vor Lebensfreude und hat nichts von ihrer Eigenwilligkeit verloren.
Magda Blau greift zum schwarzen Stift. Mit sicherem Strich entstehen zwei Köpfe, die sich aneinanderschmiegen. In ihrem Atelier ist die Künstlerin ganz in ihrem Element. Hier schreibt sie Gedichte, zeichnet und malt. Zahlreiche Bilder zeigen die Bandbreite der Künstlerin.
Stündlich neue Farbenspiele
«Ich habe das Privileg, meinen Arbeitsplatz in einer Gegend zu haben, die mir stündlich neue Farbenspiele zeigt.» Sitzt Magda Blau im Garten, blickt sie auf die Rigi, der Vierwaldstättersee liegt ihr zu Füssen, und sie ist dem Himmel nah. Seit jungen Jahren schenkt ihr die schöpferische Tätigkeit im Alleingang Eigenständigkeit und einen Weg, sich zu manifestieren. Viele ihrer Bilder spiegeln Momente ihres Daseins in der Natur wider. «Manchmal ist es eine Gewitterstimmung, ein Abendrot oder eine Blume, die mich inspirieren.» In andern ihrer Bilder begegnet man figurativen Elementen und Formen. «Abstrakte Bilder tragen eine symbolhafte Aussage in sich. Ich nenne diese Gestaltungsart Lebensteile.» Neben Abstraktem malt Magda Blau auch Menschen- und Engelsgesichter. Für sie ist ein Engel ein Hoffnungsschimmer, dass das Leben weiterlebt auf immer.
Täglich im See schwimmen
Die 83-Jährige ist eine unermüdliche Schafferin. Seit über 40 Jahren stellt sie regelmässig neue Werke aus. Und woher schöpft sie die Kraft? «Das liegt an meiner Lebenshaltung. Ich gebe mir immer eine Zielsetzung und bin in meinem Herzen glücklich», sagt Magda Blau. Sie wolle ihren Horizont stets erweitern, aber nicht zu stark überschreiten. Doch das Glück scheint ihr nicht selbstverständlich: «Für mich ist es ein Wunder, dass wir in diesem Paradies wohnen dürfen.» Mit Oskar Schmid verbindet sie eine Lebensbeziehung. Die beiden sind seit 60 Jahren verheiratet und haben eine Tochter und zwei Söhne. Ihr Mann sei ein Zahlen-, sie ein Farbenmensch. «Das passt perfekt. Wir freuen uns gegenseitig über unsere verschiedenen Tätigkeiten.» Kraft schöpft Magda Blau in den Bergen.«Am liebsten sitze ich in einem einsamen Tal, am tosenden Bach, umgeben von Berghalden.» Erst vor drei Jahren hat sie aufgehört, Ski zu fahren. «Mit 80 musste ich lernen zu gehorchen», sagt sie, gefolgt von einem herzerfrischenden Lachen. Gibt es etwas, worauf sie nicht verzichten möchte? «Die Violinkonzerte meiner Enkelin Sunita Abplanalp, das Autofahren und Schwimmen im See.» Doch zurück zur Kunst: Einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen gewährt Magda Blau am Freitag, 11. Mai, in Luzern. Zum Auftakt ihrer Ausstellung wird sie an diesem Abend persönlich anwesend sein. Ihre Tochter Ursula Abplanalp aus Immensee wird zum Thema «Da-Sein» eine Ansprache halten.
Ausstellung «Da-Sein»
Vom 12. Mai bis am 3. Juni in der Galerie Erni Kunsthandel, Waldstätterstrasse 18, Luzern. Die Vernissage findet morgen Freitag, 11. Mai, ab 19.00 Uhr statt.
Weitere Infos
- www.ernikunsthandel.ch
- www.magdablau.ch
Bote der Urschweiz
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Bote der Urschweiz
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