Der Merlischacher Künstler Hans Stalder freut sich: Die Ausstellung in Andermatt ist für ihn ein verspätetes Geschenk zum 80. Geburtstag.
Der Merlischacher Künstler Hans Stalder freut sich: Die Ausstellung in Andermatt ist für ihn ein verspätetes Geschenk zum 80. Geburtstag.
Werk von Hans Stalder: Wegzeichen 2005 aus Bergkristall.
Werk von Hans Stalder: Wegzeichen 2005 aus Bergkristall.
Werk von Hans Stalder: Wegzeichen 2002 aus Zitrin, geschliffen von Joseph Häfliger. Bilder James G. Perret
Werk von Hans Stalder: Wegzeichen 2002 aus Zitrin, geschliffen von Joseph Häfliger. Bilder James G. Perret

Kunst & Design

Wegzeichen im Talmuseum

Das Talmuseum Ursern in Andermatt zeigt in der Sonderausstellung Weg- und Tauschzeichen Bergkristalle des Künstlers Hans Stalder.

Zur Eröffnung der diesjährigen Wintersaison zeigt das Talmuseum Ursern Weg- und Tauschzeichen aus vorwiegend Bergkristallen von Hans Stalder. Joseph Häfliger hat sie nach Entwürfen des Künstlers aus Merlischachen meisterlich geschliffen.

Brauchtum und exklusive Werke

Sie passen gut zusammen. Das altehrwürdige Patrizierhaus in Andermatt aus dem Jahre 1785, erbaut von Talammann Franz Dominik Nager, 1799 Hauptquartier des russischen Feldmarschalls Suwarow, und die Arbeiten des Gold- und Silberschmieds Hans Stalder. Hier die Geschichte und das Brauchtum des Tales in seiner Vielfältigkeit. Da die exklusiven Werke aus geschliffenem Bergkristall in der Sonderausstellung. Es sind vor allem sogenannte Weg- und Tauschzeichen, die ihren Ursprung im Manifest haben, das Stalder 1989 in Soglio im Bergell entwickelte. Es sind Zeichen, so Joseph Bättig im Buch «WegZeichen», dass 1999 bei Exodus erschien, «die zwischen vertrauten Menschen, trotz Trennung, eine durchtragend übermittelnde Verbindung schaffen können». Seit gut 20 Jahren arbeitet Stalder mit dem Steinschleifer Joseph Häfliger in Guttannen zusammen.

Wertvolle sakrale Gegenstände

Häfliger, der mit 23 Jahren die Strahlerei zu seinem Beruf machte und sich in Deutschland zum Gemmologen ausbildete, eröffnete vor 30 Jahren in Guttannen eine Werkstatt für Kristall- Schleifen und Kunsthandwerk. Ergänzt werden die Weg- und Tauschzeichen mit wertvollen sakralen Gegenständen. So etwa wird der Öffentlichkeit zum ersten Mal das Vortragskreuz mit den beiden Kerzenständern aus dem 17. Jahrhundert – sie gehören zum Andermatter Kirchenschatz – gezeigt. Zu sehen sind aber auch Wettersegen- und Altarkreuze, die Stalder 1997 und Anfang des 21. Jahrhunderts geschaffen hat.

Vielfach ausgezeichnet

Hans Stalders Werdegang ist beeindruckend. Nach der Lehre als Goldschmied in Luzern studierte er später an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim. Ab 1964 lehrte er zuerst an der Kunstgewerbeschule Zürich und später an jener von Bern. Bereits 1962, er arbeitete damals in Genf, wurde Stalder für seine Arbeiten mit dem Prix de la Ville de Genève ausgezeichnet. Seine Schmuckgestaltungen fanden im In- und Ausland grosse Beachtung. Später beauftragten ihn namhafte Architekten mit der Kreation von sakralen Gegenständen, was für ihn die Auseinandersetzung mit dem Kirchenraum bedingte. Ein weiterer Schritt dann waren seine Weg- und Tauschzeichen. Beispiele davon sind an der Ausstellung in Andermatt zu sehen.

Ein Geburtstagsgeschenk

Die Ausstellung in Andermatt ist gleichsam ein verspätetes Geburtstagsgeschenk zum 80. Geburtstag von Hans Stalder, den er im Mai 2014 feierte. Das Museum ist bis zum 5. April 2015 und dann wieder vom 17. Juni bis 10. Oktober geöffnet. An der Vernissage, die vor Kurzem stattfand, stellte der Andermatter Pfarrer Marzell Cammenzind Stalder und Häfliger vor. Der Steinschleifer sprach von seiner Arbeit und dem Material, das über Tausende von Jahren im Berg gewachsen ist. Alex Renner, Präsident des Stiftungsrates Talmuseum Ursern, freute sich über die sehenswerte Ausstellung.

Das Museum ist bis am 5. April, jeweils Mittwoch bis Sonntag von 16.00 bis 18.00 Uhr, sowie vom 17. Juni bis 10. Oktober 2015, jeweils von Mittwoch bis Samstag von 16.00 bis 18.00 Uhr, geöffnet. Sonderführungen mit Hans Stalder: 2. Januar, 14. Februar, 6. März, 27. Juni, 3. Juli, 8. August und 5. September, jeweils um 16.00 Uhr.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

29.12.2014

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