Musik
«Im Muotaland isch schön» stammt aus ihrer Feder
Am 6. Mai verstarb in Muotathal die bekannte Volkslieder-Komponistin Cäcilia Schmidig. Mehrere ihrer zirka 30 Kompositionen gehören längst zum Deutschschweizer Volksliedgut.
«Uf em Stoos ob Schwyz», «Im Muotaland isch schön», «Glattalp-Lied» oder «D’Hochsiggloggä» sind nur einige Beispiele von Liedkompositionen, die aus der Feder von Cäcilia Schmidig stammen. Es sind Kompositionen, die inzwischen in der ganzen Deutschschweiz einen enormen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Denn der Bäuerin vom Tristel in Ried-Muotathal war es vortrefflich gelungen, ihre Erlebnisse und Beobachtungen in Versform zu bringen und dazu eine gut singbare Melodie zu komponieren. So entstanden schöne Lieder, die landauf, landab in Festzelten, an Familienfesten, Unterhaltungsabenden oder auch in der Kirche (Hochsiggloggä) zu hören sind. Es sind Melodien, die von Herzen kommen und zu Herzen gehen. Dies spürt man immer wieder.
Meistgewünschte Titel am Radio
Die Lieder gehören denn auch seit Jahren zu den meistgewünschten Titeln in volkstümlichen Radio-Wunschkonzerten. Nun verstarb die bescheidene und hervorragende Komponistin am 6. Mai im Altersheim Buobenmatt im hohen Alter von 92 ½ Jahren.Cäcilia Schmidig-Schmidig erblickte am 30. Oktober 1919 im Sonnenberg, Bisisthal, das Licht der Welt und wuchs als jüngstes von zwölf Kindern in einer sehr musikalischen Familie auf. Cäcilia und mehrere Geschwister waren im Kirchenchor. Zu Hause sangen sie oft Volkslieder. Ihre ersten Notenkenntnisse erwarb sie beim damaligen Kaplan Holdener. Später vertiefte sie das Notenlesen und -schreiben unter Anleitung ihres Mannes, des bekannten Akkordeonspielers und Komponisten Franz Schmidig (ds Lunnis Franz).
Musikalischer Nachwuchs
Auch der Nachwuchs in der Familie Schmidig – heute bereits die dritte Generation – wurde von der Freude am Musizieren und Singen angesteckt. So sind Franz junior, seine Frau Jolanda und ihre sechs Kinder eine sehr gefragte und vielseitige Familienkapelle. Und Lydia Gwerder- Schmidig, die zweitältesteTochter von Cäcilia Schmidig, machte sich einen Namen als Akkordeonbegleiterin bekannter Jodelduette wie Geschwister Ulrich, Toni Büeler/Josef Ulrich (später Toni und Cornelia Büeler). Diese Jodelduette waren nebst dem Pragelchörli die ersten, die einige Lieder von Cäcilia Schmidig im Repertoire führten. Später wurden verschiedene Lieder auf Tonträgern veröffentlicht, darunter «Wenn alles blüeht im Muotithal», der erste Hit des Pragelchörlis. Der Erfolg war gross, und so wurde Cäcilia Schmidig nach und nach zur Hauskomponistin des legendären Chörlis. Aber auch weitere bekannte Volksmusikformationen verewigten fortan gerne Lieder von Cäcilia Schmidig auf ihren Tonträgern, so etwa Domini Marty, der bekannte Bassgeiger, Naturjuuzer und Sänger beim Trio Bürgler-Rickenbacher, später bei Iten-Grab. Viele nachrückende Gesangs- und Ländlerformationen taten es ihnen gleich.
Erschienen im «Schmidig-Verlag»
Ergänzend dazu sind vor einigen Jahren im familieneigenen «Schmidig- Verlag» die bekanntesten 13 Lieder in Heftform erschienen. Nun ist die begnadete Komponistin verstorben – dreieinhalb Jahre nach ihrem Mann Franz –, doch ihre Lieder leben weiter. Der nachfolgende Auszug aus dem Lied «Hochsiggloggä» zeugt von der positiven Lebenseinstellung von Cäcilia Schmidig: «Und vergahd au mängä Traum, und du fragsch warum? Jedes Jahr gits Laub am Baum und s’gahd wieder rund.»
Bote der Urschweiz
Autor
Bote der Urschweiz
Kontakt
Kategorie
- Musik
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/2sDWXy