Bühne
«Mier blasid, wenns heiss isch»
Erneut ausverkauftes Haus mit dem neuen Muotathaler Theaterstück «Sing, Ruedeli, sing». Der Theatererfolg
im Thal geht unvermindert weiter.
Wenn der «Schelmentoni» auf der Sunnrüti sein Unwesen treibt und trotzdem noch von der männersuchenden Hedy Salvisberg innigst geliebt wird, dann ist Theaterzeit in Muotathal. Hedys Schwester Rita konnte diesen Bauernhof von den Eltern erben. Mit einigen treuen Angestellten bewirtschaftet sie dieses Anwesen. Doch ein unheilbares Hüftleiden und eine fehlende Krankenkasse bringen den Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten. Und wie es so geht im Leben, taucht auch bald ein Immobilienspekulant auf. Der korrupte Gemeindeschreiber, die Nachbarin und einige weitere originelle Gestalten stricken eine einfache, aber äusserst humorvolle Geschichte.
Träfe Sprüche aus derFeder des Regisseurs
«Du Hedy, bättid iehr vorem Ässä?» «Nei, aber mier blasid, wenns heiss isch.» Oder als Marei, die schrullige Nachbarin, stürzt und verletzt in die Wohnung gebracht werden muss, weiss Hedy: «D Fassadä gschlissä, Zähnd usätätscht und d Ohrä hindärä-glitzt…und d Käbäli sind au nümmä am ghörigä Ort.» Solch saftige Sprüche gefallen dem Publikum. Gelächter geht durch den Theatersaal und spontaner Applaus folgt. Für die Dialektfassung und einen Grossteil dieser humorvollen Einlagen ist Regisseur Daniel Heinzer zuständig. Wie sind die Schauspielermit ihrem Regisseur zufrieden? «Er ist ein ganz toller Chef, genau der richtige. Ich möchte keinen anderen.» So die begeisterte Antwort von Luzia Betschart,die imTheater die naive, aber saftige Sprüche klopfende Hedy Salvisberg spielt. Auch Daniel Heinzer ist des Lobes voll: «Eine tolle Leistung unserer Leute vor und hinter der Bühne. Ich bin rundum glücklich mit dem diesjährigen Theater. Die Schauspieler bringen eine Superleistung, wenn man bedenkt, dass alles Laien sind.
Begeisterung ansteckend
Aber die Theaterbegeisterung im Thal ist ansteckend, und wir hatten bisher das Glück, immer die passenden Leute für die entsprechenden Rollen zu finden.» Dass das Theater den Geschmacksnerv vieler Leute trifft, zeigt die 94-prozentigeAuslastung aller 29 Vorstellungen bereits am Tag der Premiere. Einzelne Plätzesind jedoch an den jeweiligen Aufführungstagen meistens erhältlich. Dass die Geschichte, die eher unglücklich beginnt, am Ende dann noch zum Guten kehrt, gehört natürlich auch zum Muotathaler Theater. So viel sei verraten: Der Sunnrütihof wird nicht verkauft. DieGerechtigkeit und die Vernunft siegen …, und Schauspieler wie Publikum gehen glücklich und zufrieden nachHause.
Bote der Urschweiz (Josef Grüter)
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Bote der Urschweiz
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- Bühne
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