Multitalent Armin Ablondi: Sorgt als Theaterspieler, Volksmusikant und Witzeerzähler für viel Heiterkeit. Bild Ernst Immoos
Multitalent Armin Ablondi: Sorgt als Theaterspieler, Volksmusikant und Witzeerzähler für viel Heiterkeit. Bild Ernst Immoos

Bühne

«Ohni Theaterspielä chäm ich miär blutt vor»

Theater und Volksmusik sind das Lebenselixier von Armin Ablondi, Muotathal. Vor 37 Jahren brachte ihn die Volksmusik auf die Theaterbühne Muotathal, auf die er sich jedes Jahr wie das Kind aufs Christkind freut.

Als wir Armin Ablondi im Muotatal besuchten, lag bereits das Theatertextbuch für «Dr schwarz Maa und z Unglück» auf dem Tisch. Das war schon vor 37 Jahren so, erinnert sich der heute 52-jährige Maschinist: «Ich kam vom Zelten auf dem Lipplisbüel nach Hause zurück. Da lag auch ein Theaterbuch auf dem Tisch. Mein Bruder Thomas sagte mir, wir brauchen noch einen, der auch örgelen kann. So bin ich hängen geblieben und freue mich auf die bevorstehende, für mich 35. Theatersaison 2011 im Herbst.»

Rolle auf Leib geschrieben

Auch die heurige Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben: «Ich spiele einen verheirateten Umäfahri.» Die Proben dafür beginnen schon Anfang Juli, und bis zur Premiere am 22. Oktober werden es total 30 sein. Ablondi kanns locker nehmen: «Ich lerne immer noch relativ ring auswendig, und in diesem Theater habe ich 73 Einsätze – es waren auch schon 280», fügt er hinzu. Eigentlich müsste der Muotathaler Schalk «s Mul nie uuftue», denn wenn er die Bühne betritt, sind ihm die ersten grossen Lacher bereits sicher: «Ich hatte von allem Anfang an immer lustige und dankbare Rollen. So mögen die Leute mich halt. Schon öfter spielte ich ein Knechtli, wie 1984 beim den ‹Arvehofbuurä›. Als ‹Galöli› konnte ich so richtig die Sau rauslassen.» Ist er, weil er so oft den «Löli» spielen muss, immer noch ledig? Seine neun Geschwister sind verheiratet. Er wohnt noch bei seiner 86-jährigen Mutter: «Zwischen uns funktioniert alles bestens. Ich könnte es nicht besser haben, meine Mutter chrampft noch den ganzen Tag für mich und meine Geschwister.»

Anekdote

Zurück auf die Bühne, denn Ablondi hat noch eine Anekote zu erzählen: «1991 spielte ich einen ‹Neger› als Butler einer von Amerika heimkehrenden Bauerntochter. Da musste ich eine Rede schwingen. Während meiner Ansprache rutschten mir ungewollt die Hosen runter. Das Publikum freute sich und hat das wohl als geprobte Einlage aufgenommen.»

Volksmusik und Witze

Ablondis zweites grosses Hobby ist die Volksmusik. Der Schwyzerörgeler hat mit Ablondi-Gwerder eine eigene Kapelle und tritt öfter an verschiedensten Anlässen auf. Daneben leitet er jeden dritten Sonntag im Monat die «Fluhhofstubete» im Ried. Der Theaterspieler und Volksmusikant hat auch ein grosses Repertoire an Witzen, auch Muotathaler-Witze und «Eigenkompositionen». Hier eine Kostprobe: «Ein Muotathaler wanderte über den Kinzig, ohne Rucksack und nichts dabei. Als er sich Spiringen näherte, bekam er Hunger, ging in eine Metzgerei und sagte: ‹Was händ er feil?› ‹Mulaffe›, sagte der Metzger. Da meinte der Muotathaler: ‹Die laufen aber gut, dass nur noch einer hier ist.›»

Im Thal gefällt es

Dann gibt es noch den jassenden Ablondi, etwa beim Differenzlen im Gasthaus Sonne. Und wie verbringt Ablondi die weitere Freizeit? «Bei Kollegen hundsweise Musik machen. Oder gar nichts tun.» In den Ferien stehen bei ihm eher Tagesausflüge als grosse Reisen auf dem Programm. Aber die drei Schwingerreisen nach Amerika bleiben bei ihm in unvergesslicher Erinnerung. Dem eingefleischten Muothaler gefällt aber immer noch das Thal am besten: «Ich giäng scho nid ä so gärä durusä gu wohne.» Was passiert, wenn Ablondi nicht mehr auf der Muotathaler Bühne steht? «Es geht munter weiter. Das war schon immer so, denn mit dem Nachwuchs hat das Theater noch nie Probleme gehabt.»

Vorfreude auf Theatersaison

Doch ans Aufhören denkt Ablondi nicht: «Theateri ist mein grosses Hobby. Ein paar Jahre möchte ich schon noch spielen. Ich bin sonst in keinem Verein und plange jedes Jahr auf die Theatersaison. Ich würde mich ohne das Muotathaler Theater richtig ‹blutt› fühlen. Es würde mir etwas ganz Wichtiges fehlen.» Da kann man sich jetzt schon auf den «Umäfahri» im Stück «Dr schwarz Maa und z Unglück» freuen.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

17.06.2011

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