Musik
Blech und Holz im musikalischen Wettstreit
Die Musikgesellschaft Oberiberg lud am vergangenen Samstagabend Freunde der Blasmusik zu ihrem weitherum bekannten Konzert- und Unterhaltungsabend in die Mehrzweckhalle Moos ein.
Hinter noch zugezogenem Vorhang verliessen erste noch zaghafte Töne die Bühne. Die Protagonisten des Abends spielten sich ein. Die Mitglieder der MGO wurden durch zahlreiche Personen aus der näheren Umgebung unterstützt, damit auch ja jedes Register optimal besetzt war. Pünktlich begann die MGO mit ihrem ersten Stück - einem Titel aus der Reihe «Schweizer Märsche». Die rassige Musik weckte auch noch die letzten müden Geister. Leider füllte sich der Saal in der Zwischenzeit nicht so, wie es sich die Verantwortlichen erhofft hatten. Eigentlich schade, wenn man das tolle Programmheft in der Hand hielt. Ein Grund könnte sein, dass am gleichen Abend zwei Fasnachts-Nachtumzüge in der Region stattfanden.
Fahnengotte dabei
Die amtierende Präsidentin Manuela Holdener begrüsste sämtliche Holzwurmfänger und Blech büchsenfans ganz herzlich, speziell willkommen hiess sie zahlreiche Fangruppen. Natürlich durfte auch der grösste Fan der MGO nicht fehlen, die Fahnengotte Trudi Holdener.
Mit Sack und Pack
Durch das Programm führten Claudia Gräzer, eine Tochter des Dirigenten, und Andy Kälin. Beide erschienen verkleidet zu einer Wanderung mit Sack und Pack und breiteten ihr Picknick auf dem eigens hergerichteten seitlichen Bühnenfortsatz aus. Dabei war Andy wirklich nicht zu beneiden er musste alleine für das leibliche Wohl sorgen. Sein träfer Spruch, dass der Herrgott lieber eine Sorte Kartoffeln mehr als das Weibervolk hätte erschaffen sollen, wurde durch viele Lacher im Saal belohnt. Das Sujet dahinter stellte eine grüne Landschaft dar, mit einem markanten Eichenbaum in der Mitte. Dieser Baum wurde dann im zweiten Teil des Konzertes zu einem wichtigen Bestandteil der beiden Ansager.
Oboe im Mittelpunkt
Im dritten Stück stand die Oboe im Mittelpunkt. Das Solo, von Manuela Holdener hervorragend interpretiert, wurde mit einem grossen Applaus verdankt. Unter den Aktivmitgliedern befindet sich ein fast 80-jähriger Musikant, ebenso macht ein im Glarnerland wohnhafter Oberiberger mit dies ist wahrlich ein Sommermärchen. So hiess auch der zweitletzte Titel vor der Pause, bevor es mit dem Schiff noch von Luzern nach Weggis ging, ein von Kurt Brogli arrangiertes Musikstück.
Fanfaren nach der Pause
Fanfaren-Klänge eröffneten den zweiten Teil des Konzertabends. Gestaffelt erschienen die Mitstreiter zum musikalischen Wettkampf auf der Bühne ganz am Schluss, wie es sich gehört, König Dirigentus der I., im purpurnen Mantel mit Krone. Nun erwachte auch der bereits erwähnte Eichenbaum zu unerwartetem Leben. Die beiden Holzwürmer, alias Claudia und Andy, öffneten ihre beiden runden Fensterchen im Baum, hübsch verziert mit Blumentrögen. Sie waren mit Ferngläsern bewaffnet, damit sie beste Sicht auf die Bühne erhielten, um den Wettstreit zwischen den Holz- und Blechkavalleristen zu beobachten.
Schottische EInflüsse
Marcel Holdener mit Dudelsack bewaffnet, sowie Andy Kälin mit der Trommel unterstützend, beide ganz auf Schottland getrimmt, erschienen im traditionellen Kilt, ein aus Wolle gewebter, hinten aufwendig gefalteter Wickelrock, aus dem Foyer in den Saal hinein und hatten natürlich sofort die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf sicher. Marcel Holdener intonierte die bekannte Dudelsackmelodie Highland Cathedral, prächtig unterstützt von der MGO. Sein Vortrag kam so gut an, dass eine Zugabe gar keine Frage war.
Mexikanische Sombreros
Sechs mit Sombreros verkleidete Musikanten liessen mit dem Stück «Mis Muchachas», ein Solo für Trompeten, nichts anbrennen und gaben eine tolle Kostprobe ihres Könnens. Und da war ja noch eine Liebeserklärung am helllichten Tag an sein Paulinchen, vom Holzwurm anwesend an der Eiche 49a, gerichtet an die Adresse 49b, telefonisch übertragen mittels Blechbüchsen-Telefon. Paulinchen war so überrascht, dass sie ohnmächtig wurde und nur noch leblos über dem Blumentrog lag, als die MGO Stevie Wonders Hymne «I just called to say I love you» im Cha-Cha-Cha Stil zum Besten gab.
Helene Fischer zu Gast
Zum krönenden Ab
Autor
Einsiedler Anzeiger
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Kategorie
- Musik
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