Musik
«Der Messias» überstrahlte das schöne Sommerwetter
Anlässlich des Punkt7-Kantatengottesdiensts in Pfäffikon führte der Projektchor der reformierten Kirche Höfe unter Alexander Seidel am Sonntag mit Solisten und Orchester den dritten Teil von Händels «Messias» auf.
Es war ein wunderbarer Sonntagabend, nur schon meteorologisch betrachtet. Die Sonne wärmte wie im Sommer, alle Fenster im reformierten Kirchgemeindehaus in Pfäffikon waren geöffnet, die Sicht auf Zürichsee und Ufnau war grandios, Grillduft strömte rein. Nichts deutete auf den ersten Blick darauf hin, dass es ein ebenso wunderbarer musikalischer Abend werden könnte.
Alle drei Teile des «Messias»
Doch der Saal war bis fast auf den letzten Platz gefüllt. Musikerinnen und Musiker aller Art hielten sich bereit, ein hochstehendes Konzert zu geben. Auf dem Programm stand anlässlich des Punkt7-Kantatengottesdienstes nichts weniger als der dritte Teil – «Auffahrt – Wiederkunft» – von Georg Friedrich Händels «Der Messias». Der Kirchenmusiker und Organist der reformierten Kirche, Alexander Seidel, hat sich die Aufführung aller drei Teile dieses Meisterwerks anlässlich der Jubiläumsjahre «500 Jahre Reformation » und «100 Jahre Grundsteinlegung reformierte Kirche Höfe» vorgenommen. Seidel hatte denn auch die musikalische Leitung dieses Konzerts am Sonntag inne.
Ambitioniert und professionell
Dazu bedurfte es eines Orchesters mit Gesangssolisten und Instrumentalisten. Julia Kirchner (Sopran), Judith Raeber (Alt), Thomas Schürpf (Tenor), Jörg Reddin (Bariton Vokalquartette) und Aeneas Humm (Bariton, Rezitativ und Arie) meisterten die insgesamt neun Abschnitte in der Textfassung von Johann Gottfried Herder – als erstmalige Aufführung in der Schweiz – engagiert und professionell. Dasselbe lässt sich zweifellos vom New Sagittarius Consort Zürich feststellen. Mit Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Cembalo, Laute, Naturtrompeten und Pauken kamen teilweise historische Instrumente zum Einsatz. Das Fundament bildete jedoch der ambitionierte Projektchor der reformierten Kirche Höfe. Diese Sängerinnen und Sänger des Kantatenwochenendes 2017 werden jeweils für solche spezielle Aufführungen zusammengezogen.
Passende Worte
Neben der hervorragenden Musik kamen an diesem Kantatengottesdienst auch die gesprochenen Worte nicht zu kurz. Dafür sorgte Pfarrer Klaus Henning Müller mit seiner Liturgie und Predigt. Dabei wob er geschickt Episoden aus dem vielfältigen Leben Händels in seine eigenen Gedanken ein und liess auch mal andere Autoren wie Silja Walter zu Wort kommen. Für das Publikum mag es anfänglich etwas schwierig gewesen sein, weg vom Sommerfeeling hin zu dieser ernsthaften Musik zu wechseln. Je länger das Konzert dauerte, desto konzentrierter zeigten sich jedoch auch die Zuhörer. So deutete der enthusiastische Schlussapplaus darauf hin, dass es sich mehr als lohnte, trotz des schönen Wetters den Grill stehen zu lassen und in die grossartige Musik von Händels «Messias» einzutauchen. Letzter Höhepunkt im Dezember Während der zweite Teil dieser Trilogie («Passion – Auferstehung») bereits am Palmsonntag aufgeführt wurde und nun auch der dritte Teil erlebt werden durfte, steht der erste Teil («Geburt») am Samstag, 23. Dezember, auf dem Programm. Dann wird der Projektchor der reformierten Kirche Höfe um 19 Uhr wieder mit Solisten und Orchester den offiziellen Abschluss des Festjahres «800Jahre Wollerau» in der katholischen Kirche in Wollerau würdevoll verschönern. Kirchenmusiker Alexander Seidel hat sich die Aufführung aller drei Teile von Händels «Messias» vorgenommen.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Andreas Knobel)
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