Musik
«Jeder Musikstil ist Fremdsprache»
Im Seedamm Music Store in Pfäffikon trat am Freitagabend einer der besten Drummer der Gegenwart auf: Mylious Johnson. Er bewies nicht nur sein Können, sondern er gab auch einen Workshop für Schlagzeuger.
Schon wiederholt sind in der Vergangenheit im Seedamm Music Store in Pfäffikon weltbekannte Schlagzeuger aufgetreten. Meistens handelte es sich um grossartige Darbietungen. Wenn die Gäste loslegten, kam dies jeweils einem Feuerwerk gleich. Etwas anders war der Auftritt am Freitagabend von Mylious Johnson, dem ehemaligen Schlagzeuger von Pink, Jovanotti und Tiziano Ferro. Johnson sprach mehr, als dass er musizierte. Aber was er sagte, war praxisnah und für die Schlagzeuger unter den Gästen äusserst hilfreich.
Präzision und Disziplin
Es war das, was der Besucher von einem Workshop eben erwarten konnte. Johnson erklärte, dass ein professioneller Schlagzeuger in einer Band nicht die Freiheit habe, wild auf das Instrument zu hauen. Alles sei vorgegeben, man sei ein Arbeiter, der einen Job exakt verrichten müsse. Dabei seien Präzision und Disziplin gefragt. Man müsse genau im voraus wissen, welcher Klang beim Schlag an eine bestimmte Stelle ertöne. Sein Job sei erst dann gemacht, wenn die Zuhörer nicht mehr ruhig sitzen könnten und aufstünden, um zu tanzen, meinte der sympathische 35-jährige Vollblutmusiker.
Jeder Stil eine Fremdsprache
Interessant war seine Aussage, dass jede Musikrichtung wie eine Fremdsprache sei, die man erlernen müsse. Rock spiele man nicht gleich wie Jazz, Gospel oder Blues. Auch wenn einen eine bestimmte Musikrichtung nicht interessiere, solle man sich mit ihr vertraut machen und sie spielen lernen. Nur so erhalte man als Profi je eine Chance. Immer wieder untermauerte Johnson das Gesagte mit Beispielen seines Könnens. Im persönlichen Gespräch erklärte Johnson, dass er bevorzugt in Italien lebe. Vielleicht sei er im kommenden Jahr mit Zucchero auf Tour, das würde ihm schon Spass machen. Dem italienischen Sänger gefalle, wie er spiele. Aufgewachsen ist Johnson in New York, wo er seine erste Erfahrung mit Musik sammelte, nämlich beim Gospel in der Kirche. Heute sei sein bevorzugter Musikstil Jazz.
March Anzeiger und Höfner Volksblatt
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