Musikalischste Familie im Kanton Schwyz: Jolanda Schmidig (links) und ihr Gatte Franz sowie ihre sechs Kinder spielen alle in der Familienkapelle. Bild Ernst Immoos
Musikalischste Familie im Kanton Schwyz: Jolanda Schmidig (links) und ihr Gatte Franz sowie ihre sechs Kinder spielen alle in der Familienkapelle. Bild Ernst Immoos

Musik

Schwungvoll Grossfamilie, Hof und Alltag meistern

Jolanda Schmidig-Ruoss aus Ried-Muotathal ist an vielen Fronten tätig. Die Mutter von sechs Kindern ist nicht nur Hausfrau und Bäuerin: Sie hält auch die eigene Familienkapelle in Schwung und ist in drei Musikschulen als Lehrerin tätig.

Dass in der Gemeinde Muotathal in vielen Häusern heute noch volkstümlich musiziert wird, ist bekannt. Doch was sich im Ried «abspielt», hat schon mit einer Grossformation zu tun. Die Familie Franz und Jolanda Schmidig-Ruoss,Wigetli, ist seit elf Jahren eine beliebte Familienmusik, die ganz auf Volksmusik ausgerichtet ist. Und wenn der Vater der Sohn des legendären Volksmusikers «Lunnis Franz» ist, kann ja nichts schieflaufen.

Vielseitiges musikalisches Können

Doch da ist noch die Frau von Franz, Jolanda, die auch ein grosses musikalisches Wissen und Können in die «Lunnis-Ehe» einbrachte: «Ich bin in der Akkordeon-Orchester-Szene in Winterthur gross geworden. Nach einem Umzug in die Innerschweiz habe ich mehrere Jahre symphonische Blasmusik gemacht.» Dann hat sie aber der Ländlermusik-Virus gepackt, der sie nicht mehr losliess.

Erste Auftritte im 1998

Bei Schmidigs gabs Nachwuchs, die Zwillinge Damaris und Roger, Renja, Florin und nochmals Zwillinge, Mirielle und Cécile. Diese sechs Kinder bilden inzwischen mit ihren Eltern die Familienkapelle Schmidig aus Ried-Muotathal. Die ersten Auftritte gehen bereits ins Jahr 1998 zurück, damals mit Damaris und Roger, die 7-jährig waren. Seit 10 Jahren geben Schmidigs regelmässig Konzerte. Dies sind viele Privatanlässe wie Geburtstage, Hochzeiten, GV,Vereins- und Firmenabende, aber natürlich auch öffentliche Anlässe wie Jodel- und Heimatabende, Altersheimkonzerte, Festivals und sogar Open Airs.

Von Rees Gwerder bis Hujässler

Die Abwechslung und Vielseitigkeit innerhalb der Volksmusik ist gross. So spielt die Familienkapelle gerne von urchig bis zum Konzert, von Rees Gwerder bis Hujässler. Viel Abwechslung bringt auch die grosse Instrumentenauswahl. Um Erfolg zu haben, muss zu Hause im «Wigetli» geübt werden: «Jeder übt einzeln und in einem anderen Zimmer, und es wird regelmässig morgens vor der Schule geübt.» Nicht immer ist alles eitel Sonnenschein, verriet Mutter Schmidig: «Jeder hat so seine eigenen Ideen und Ansichten, und diese sind nicht immer identisch mit den Meinungen der anderen. Es wird auch immer schwieriger, überhaupt eine gemeinsame Zeit zum Proben zu finden, da alle ihre eigenen Termine haben – bis jetzt schafften wir es irgendwie immer.» Da Schmidigs auch singen und juuzen, kommen noch weitere Proben dazu: «Die gesanglichen Proben finden im Auto auf der Anfahrt zum Auftritt statt», sagt Jolanda Schmidig.

Landwirtschaft hat Vorrang

Die begabte Bäuerin kann sich aber nicht nur der Musik widmen: «Bei uns hat die Landwirtschaft immer Vorrang. Die Musik ist und bleibt unsere Freizeitbeschäftigung.» Ein Tag bei Jolanda Schmidig sieht deshalb recht verschieden aus: «Jeder Tag ist anders. Je nachdem, was gerade wichtig ist, können das die Wäsche und der Haushalt sein. Der Garten oder die Land- und Alpwirtschaft, der Musikunterricht (in drei Gemeinden) oder Konzerte mit Schülern, Auftritte mit der Familienkapelle oder anderen Ad-hoc-Formationen.» Wie bringt man das alles unter einen Hut? «Das geht immer unter dem gleichen Motto: Zuerst das Wichtigste, dann das Nötige und dann das Mögliche.»

Auftritte werden rarer

Die sechs Kinder der Familie Schmidig werden langsam erwachsen. Verstummt die Musik bald? «Die Auftritte der ganzen Familie werden sicher immer rarer. Wir werden in Zukunft sicher eher in kleineren Formationen zu hören sein. An speziellen Anlässen tritt aber die Familie weiterhin gemeinsam auf.» Schmidigs Kinder haben eben auch andere Interessen, und diesen wollen die Eltern nicht im Wege stehen: «Da gibt es zum Beispiel die Landjugend, den Blauring, die Schwingfeste, das Flex- Orchester, die Bläserklasse, Skifahren, Tanzen oder Tae Bo.»

Jetzt «Hopp dä Bäsä»

Schmidigs freuen sich bereits auf zwei Highlights in diesem Jahr. Am 14. Mai tritt die Familienkapelle in der Sendung «Hopp dä Bäsä» auf, und am 29. Oktober steht das Jodel- und Ländlerkonzert im KKL in Luzern auf dem Programm.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

30.03.2011

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