Brauchtum / Feste
Die Fasnächtler haben das Zepter übernommen
In Sattel regieren für gut fünf Wochen die Narren. Gemeindepräsident Adolf Lüönd übergab das Zepter (den Nüsslerstab) an Anita Betschart, die höchste Fasnächtlerin im Dorf.
Immer zu Beginn der Fasnachtszeit findet in Sattel die Generalversammlung der Fasnachtsgesellschaft Sattel statt. Und traditionell wird an derselben der amtierende Gemeindepräsident bis zum Aschermittwoch freigestellt. Am vergangenen Freitagabend war der grosse Tag für die Sattler Maschgraden wieder gekommen: Gemeindepräsident Adolf Lüönd übergab den Nüsslerstab an die Präsidentin der Fasnachtsgesellschaft Sattel, Anita Betschart, was symbolisch der Abtretung der Regierungsmacht im Dorf gleichkommt. Lüönd tat dies ohne jeden anzumerkenden Frust und meinte: «Es ist mir eine Freude, einer so jungen, hübschen, intelligenten, fröhlichen Frau den Stab überreichen zu können. Es ist eigentlich schade, dass ich jetzt nicht fünf Wochen Ferien machen kann. Anita würde zur Gemeinde schauen, und dies so gut wie ich.Wie ihr aber wisst, bin ich noch Skilehrer und kann die Gemeinde deshalb nicht verlassen.»
Bettelbrief war ein Erfolg
Eine geringe Vermögensverminderung von 480 Franken musste die Kassierin Esther Moser verkünden. Sie erklärte, dass der erstmals verschickte Bettelbrief in der Gemeinde Gehör bei den Spendern gefunden habe. Dieser brachte in etwa gleich viel ein, wie früher durch die Betteltour der Schüler bei den Haushaltungen und durch den Vorstand bei den Firmen eingenommen wurde. Der Vorstand möchte keine Zahlen öffentlich publizieren. Die Präsidentin, die an der GV das Kostüm eines alten Herrn trug, setzte sich eine venezianische Maske über, als sie ihren Jahresbericht vortrug. In der Gestalt des Silvio Panizza, dem Herausgeber des Luzerner «rüdige Fasnachtsfüerers», erinnerte sie an den grandiosen Auftritt der Sattler Rott am letztjährigen Schmudo in Luzern.
Verjüngung des Vorstands
Acht Jahre wirkte Res Knotz im Vorstand als Vizepräsident, Wagenchef, Festwirt und Verantwortlicher des Kindernüsselns. Jetzt trat er zurück. Auch Paul Gwerder, der fünf Jahre als Bettelchef im Vorstand mitarbeitete, nahm den Hut. Neu wurden Nadja Ulrich und Martin Moser jun. in den Vorstand gewählt.
Bote der Urschweiz / Christoph Jud
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Bote der Urschweiz
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