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«Morgarten 2015» wird besetzt
2015 wird mit einer Feier der Schlacht am Morgarten gedacht, die dann vor genau 700 Jahren stattgefunden hat. Der Anlass soll überregional begangen werden, denn 1915 führte das Schlachtgedenken zu unschönen Auseinandersetzungen.
Vor 100 Jahren reklamierten Schwyz und Zug das Schlachtgelände für sich. Es kam zu unschönen Szenen. Es bedurfte einer Intervention des Bundes, um den Streit beizulegen. Wie man heute weiss, dürften damals beide Recht gehabt haben, denn gekämpft wurde auf dem Boden beider Kantone, weil sich die Angreiferkolonne in die Länge zog. Die Hauptkampfzone dürfte in der Schornen gelegen haben.
Landesweite Ausstrahlung
Solche Auseinandersetzungen will man bei der 700-Jahr-Feier verhindern. Anlässlich einer Klausurtagung, bei der es um die Erarbeitung des Gemeindeleitbildes 2009 ging, stiess der Gemeinderat Sattel das Thema an. «Wir nutzen die 700-Jahr-Feier zusammen mit unseren Zuger Nachbarn, um die Vorzüge der Region als Wohn- und Erholungsgebiet landesweit bekannt zu machen», heisst der niedergeschriebene Leitsatz. Nebst der überregionalen Partnerschaft «ging es uns auch darum, das Datum und den Ort frühzeitig zu besetzen, damit sie nicht durch politische Gruppierungen vereinnahmt werden», nennt Gemeindeschreiber Pirmin Moser die zwei Hauptgründe. Deshalb wurde die Interessengemeinschaft IG Morgarten gegründet, welcher die Gemeinden Sattel, Ober- und Unterägeri, der Bezirk Schwyz, die OKs der verschiedenen Morgarten-Schiessanlässe und der alljährlich stattfindenden Schlachtjahrzeit sowie die örtlichen Tourismusorganisationen angehören.
Vom Wert der Schlacht
Die IG hat die Regierungen der beiden Kantone informiert und möchte dazu beitragen, dass es ein «positiver Anlass wird», wie Pirmin Moser erklärt. Konkrete Projekte liegen noch nicht vor. Die Schlachtjahrfeier 2015 soll Gelegenheit geben, «offen darüber nachzudenken, was für eine Rolle dieses Ereignis in unserer Staatswerdung gespielt hat». Die Wertung heutiger Historiker deckt ein wahrhaft breites Spektrum ab: Sie reicht vom «ersten heldenhaften Freiheitskampf der Eidgenossen» bis zu einem «simplen Überfall».
Positive Signale von der Regierung
Das Amt für Militär, Feuer- und Zivilschutz sowie das darin eingelagerte Kreiskommando haben den «Wink» aus Sattel aufgegriffen. «Die Regierung steht der 700-Jahr-Feier grundsätzlich positiv gegenüber», sagt Amtsvorsteher Magnus Sigrist. Man sei auch in Kontakt mit der Zuger Regierung. Als nächster Schritt gelte es, ein Organisationskomitee zu bilden, eine Strategie und ein Grobkonzept zu erarbeiten. Weil das alles auch kostenwirksam sei, werde die Regierung darauf einen Bericht verfassen. Federführend werde vermutlich das Kreiskommando sein, auch das Amt für Kultur soll involviert werden. Konkretes liege derzeit noch nicht vor, erläutert Sigrist.
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