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Als ein Kulturgut fast ein Raub der Flammen wurde

Der Sagiverein Schindellegi, der sich um den Unterhalt der Alten Säge kümmert, feiert diesen Samstag sein 30-jähriges Bestehen.

Der Alten Säge in Schindellegi kommt nicht nur kulturhistorische Bedeutung zu, sie dient heute auch als beliebtes Veranstaltungslokal. «Es gibt wohl kaum jemanden aus der weiteren Umgebung von Schindellegi, der noch nie an einem Anlass in der Alten Säge war», sagt Heinz Isler, Präsident des Sagivereins Schindellegi. Der Verein hat es sich auf die Fahne geschrieben,die Alte Säge zu pflegen und zu unterhalten. Entstanden ist er aus einer Not heraus: Vor 30 Jahren sollte das historische Bauwerk aus dem Jahr 1852 abgebrochen werden, um der Erweiterung und Erneuerung der Kraftwerk Feusisberg AG Platz zu machen. Im letzten Moment taten sich Behördenvertreter und Bürger zusammen,um dies zu verhindern. Der Verein zur Erhaltung kultureller Werte in der Gemeinde Feusisberg wurde gegründet. Ursprünglich galt das Augenmerk des Vereins nicht nur der Alten Säge. Statutarisch festgelegt verfolgte er den Zweck, alte und erhaltungswürdige Werte in der Gemeinde Feusisberg vor dem Zerfall oder der Vernichtung in uneigennütziger Weise zu bewahren. Erst 2009 wurde der Name des Vereins in Sagiverein Schindellegi geändert, und die Statuten wurden angepasst. Verheerendes Feuer Dass die alten Sägegatter heute noch erhalten sind, ist trotz des Einsatzes des Vereins nur einem glücklichen Zufall zu verdanken. Für die Erweiterungsarbeiten des Kraftwerks mussten die Gatter demontiert und im gegenüberliegenden Betonwerk der Firma Minder eingelagert werden. Just in dieser Zeit – am 12. Mai 1988 – zerstörte ein Feuer das historische Gebäude. «Das Brisante: Gemäss Polizeibericht war es Brandstiftung», weiss Heinz Isler.Der Schindellegler erinnert sich noch gut an diesen Tag: «Es war mein erster Einsatz als junger Feuerwehrmann. » Sägekeller als Museum Das Gebäude wurde später komplett rekonstruiert. Einige verkohlte Originalbalken erinnern heute noch an den Brand. Auch die Säge wurde aus dem Zwischenlager im Betonwerk geholt und wiederaufgebaut. Um Raum für kulturelle Veranstaltungen zu schaffen, beschränkte man sich allerdings auf ein Gatter. Das zweite lagert heute im Sägekeller im Untergeschoss, der als Museum Einblick in die Geschichte der Sägerei gibt. 1990 wurde die Einweihung des Neubaus, der im Besitz der Gemeinde ist,gefeiert. Drei Generationen von Turbinen Im Sägekeller sind neben dem historischen Sägegatter unter anderem auch drei Generationen von Wasserturbinen zu sehen. «Es ist gut, dass diese Objekte für die Nachwelt bewahrt wurden», freut sich Heinz Isler. Etwas Vergleichbares sei heute kaum mehr zu sehen. Interessanterweise sei allerdings weder ein Wasserrad erhalten, noch gebe es Bilder von einem solchen. «Dabei steht fest, dass einst ein Wasserrad in Betrieb war», ist der Vereinspräsident überzeugt. Schliesslich gehe die erste Erwähnung des Sägereibetriebs auf das Jahr 1562 zurück. Ein Indiz, dass die Sägerei schon früh auf modernste Technologie setzte. Die erste Wasserturbine wurde nämlich bereits 1895 in Betrieb genommen. Höfner Volksblatt (Bianca Anderegg)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

11.05.2017

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