Das Terzett Chrimafrä und das Doppelquartett Pfiifestier sangen zum Abschluss gemeinsam mit Josef Bruhin (links) und Rolf Dittli (rechts). Bild Janine Jakob
Das Terzett Chrimafrä und das Doppelquartett Pfiifestier sangen zum Abschluss gemeinsam mit Josef Bruhin (links) und Rolf Dittli (rechts). Bild Janine Jakob

Musik

Bewegendes Benefizkonzert

Am Sonntag fand in der Pfarrkirche Buttikon das letzte Benefizkonzert von Initiant Josef Bruhin statt. Chrimafrä und Pfiifestier sangen zugunsten des Paraplegiker-Zentrums Nottwil.

Das 20. und zugleich letzte Benefizkonzert von Initiant Josef Bruhin aus Schübelbach fand am Sonntagabend in der Pfarrkirche Buttikon statt. Die Kirche war bis auf die hintersten Reihen besetzt. Wie vor 20 Jahren wurde am letzten Benefizkonzert für das Schweizerische Paraplegiker-Zentrum Nottwil (SPZ) gesammelt. Musikalisch und emotional war dies für Josef Bruhin ein spezieller Abend. Er erzählte von den schönen Erinnerungen und Begegnungen der vergangenen 20 Jahre und brachte dabei seine Freude und Dankbarkeit gegenüber den Musikern, Helfern und dem Publikum zum Ausdruck. «Ich durfte sehr viele bekannte Musikformationen und lokale Sängergruppen kennenlernen.» Bruhin war es ein Anliegen, den Menschen den Jodelgesang in seinen verschiedensten Facetten jeweils in Verbindung mit einem guten Zweck näherzubringen. Dies ist ihm gelungen. Erfreut und gerührt hielt er fest, dass für die insgesamt 19 verschiedenen Spendenziele 119 114 Fr. gesammelt werden konnten. Am Abend selbst waren es 6000 Franken. Er bedankte sich bei allen Helfern und der Kirchgemeinde Buttikon,dank deren Engagement über all die Jahre keine Nebenkosten anfielen und die gesamten Spenden jeweils direkt in die Projekte flossen. Speziell bedankte er sich bei Rolf Dittli, dem Pfarreiseelsorger der Pfarrei St. Josef, für seine 14 Jahre treuer Textgestaltung und Führung durch das Konzert.

Einzelgeschichte beeindruckte

Rolf Dittli seinerseits bedankte sich bei Josef Bruhin für sein grosses Engagement. Während der 20 Jahre stand das menschliche Mitgefühl im Vordergrund. «Die Verbundenheit und Freude über das gemeinsam Erreichte war unser Erfolgsrezept. Die Erlebnisse haben uns immer wieder Mut gegeben; unsere Tropfen auf den heissen Stein waren gut», so Dittli in Bezug auf die gesammelten Spenden. Hubert Bamert (45) aus Tuggen,Vater von drei Kindern, erzählte aus seinem Leben im Rollstuhl und verdeutlichte, wie wichtig es ist, das Paraplegiker-Zentrum Nottwil vergrössern zu können. Er selbst musste erfahren, was es heisst,wenn es zu wenig Räumlichkeiten für die Betroffenen hat.Bamert erwähnte, dass man auch im Rollstuhl glücklich und erfolgreich durch das Leben gehen kann. «Ich musste lernen, mit kleinen Fortschritten zufrieden zu sein.» Als er nach einem Turnunfall vor 26 Jahren nicht mehr gehen konnte, war dies für ihn nicht das Schwerste, sondern andere, nicht sichtbare Dinge: Er kann nicht mehr schwitzen – muss sich daher im Sommer extra abkühlen; durch das Sitzen hat er Druckstellen, die schmerzen; am Morgen aufstehen und sich bereitmachen dauert mithilfe seiner Frau eine bis drei Stunden. In seiner Ansprache wurde deutlich: Wir sollten das schätzen, was wir haben, und jeden Tag mit Zuversicht angehen. Es bringt nichts,darüber nachzudenken,was man alles nicht kann, das bringt einen nicht weiter. «Ich freue mich an den Sachen, die machbar sind.» Kraft gibt ihm seine Familie.

Jodel vom Feinsten

Für den letzten Benefizabend hatte Bruhin zwei «sichere Werte der Jodlerszene » nach Buttikon geholt: das Terzett Chrimafrä – Christa Aebersold-Schenk, Maritta Lichtensteiger und Franziska Weber-Schenk aus dem Kanton Bern – sowie das Doppelquartett Pfiifestier in der Appenzeller Tracht. Mit ihren glasklaren Stimmen und den Melodien über unter anderem schöne Stunden und Mut im Leben vermittelten sie echtes Schweizer Heimatgefühl. Ihr emotionaler Gesang auf höchstem Niveau, ob in den Einzelformationen oder gemeinsam, stiessen beim Publikum auf grosse Begeisterung und erzeugten eine Standing Ovation.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Janine Jakob)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

15.12.2015

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