Musik
Stephen King und die Bratsche
Klassik mit Rock – ungewöhnliche Orchesterklänge versprach die Wood and Metal Connection. Am letzten Sonntag kreierten sie mit Filmmusik, faszinierenden Eigenkompositionen eines Schwyzer Komponisten und «Stairways to heaven» Gänsehautstimmung.
Die diesjährige Konzertreihe der Wood and Metal Connection «Viola rocks!» hatte eine Mission: Das Image der Bratsche aufbessern. «Früher wurden die schlechten Geiger zum Bratsche-Spielen verknurrt. Aber heute wollen wir beweisen, dass Bratschisten mindestens genauso gut sind wie die Geiger », erklärt Nora Gassner, die durch den Abend in der Kirche Buttikon führte. Der Beweis folgte sogleich: Das «Rhapsody-Concerto for Viola and Orchestra» von 1952 liess den Solo-Bratschisten Cyrill Greter auf Hochtouren auflaufen. Seit er acht Jahre alt ist, spielt er Bratsche und ist unter anderem im 21st Century Orchestra tätig. «In Musikerkreisen nennt man mich auch die Edelbratsche», erklärt er lachend.
Stephen King als Inspirationsquelle
Cyrill Greter bot an diesem Abend jedoch weit mehr als ein Bratschen-Solo. Eigens für die Wood and Metal Connection komponierte er das Werk «Dark Tower». Während eines mehrmonatigen Auslandaufenthaltes – ermöglicht durch einen Werkbeitrag des Kanton Schwyz – stürzte er sich in die Fantasywelt von Stephen Kings Roman «Dark Tower» und versuchte, diesen in Musik umzusetzen. Herausgekommen ist eine Mischung aus träumerischen und düsteren Elementen, die sich in chaotischer Lieblichkeit während fünf Sätzen umspielen. Sein zweites Werk «Ignis», das an diesem Abend ebenfalls vom Orchester vertont wurde, hatte er für den Geburtstag seiner Mutter geschrieben und zeigte neben der verträumten auch die rockige Seite von Cyrill Greter – und überzeugte die Zuschauer vollends vom Talent des jungen Komponisten.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Christina Teuber
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