Urs Martin Traber zeigt in einer grossen Werkschau einen Querschnitt seines Schaffens.  Bild Hans-Ruedi Rüegsegger
Urs Martin Traber zeigt in einer grossen Werkschau einen Querschnitt seines Schaffens. Bild Hans-Ruedi Rüegsegger

Kunst & Design

«Die Freude am Experimentieren ist geblieben»

Der Siebner Künstler Urs Martin Traber zeigt in seiner grossen Werkschau in der Werkhalle 30A in Siebnen sein Schaffen der letzten 30 Jahre. Morgen Samstag ist Vernissage.

Luftig schweben bunte Kugeln aus Papier an der Decke der Werkhalle 30A der ehemaligen Möbelfabrik Rüttimann in Siebnen. Grosse Frauenakte aus Holz und grazile Frauen-Gestalten aus Papier ziehen die Blicke der Besucher auf sich, Leichtigkeit versprühen akrobatische Figuren aus Metall, während sich andere Skulpturen religiösen Themen annehmen. An den Wänden hängen Zeichnungen und Bilder. Zum ersten Mal ist an der grossen Werkschau vom 13.bis 28.Mai Urs Martin Trabers Schaffen der vergangenen 30 Jahre zu sehen.

Zum bildnerischen Gestalten kam Urs Martin Traber über Umwege. Er liess sich erst zum Chemielaboranten ausbilden. «Ich dachte, als Laborant könne man experimentieren. Dem war aber nicht so», sagt Traber. «Aber die Freude am Experimentieren ist geblieben. » Ob Stein, Holz, Eisen oder Papier – Trabers Werke sind so vielseitig wie die verwendeten Materialien. «Manchmal ist die Idee zuerst, und ich suche das geeignete Material, um sie umzusetzen», sagt Traber. «Manchmal inspiriert mich das Material.» Er sei ein Augenmensch, sagt Traber, sehe immer wieder Sachen, was mit ausgedienten Alltagsgegenständen gemacht werden kann. «Zu viel ist nie genug», sagt der «Sammler» lachend.

Mit 33 liess sich der heute 65-Jährige zum Steinbildhauer ausbilden und arbeitet seither im eigenen Atelier. Neben Auftragsarbeiten versucht er seinen Ideen, Wünschen und Ängsten Gestalt zu geben. Seine kritische Seite fliesst dabei ebenso in seine Kunst wie seine verspielt-schalkhafte. Auch mit Religion setzt sich Traber auseinander. Auf dem Friedhof begegne man als Bildhauer immer wieder religiösen Themen.«Die Apokalypse ist ein superinteressantes Thema»,sagt Traber.Und da zeigt sich der zeitkritische Mensch: «Wir laufen früher oder später auf eine Apokalypse zu, wenn wir weiter so mit unserer Umwelt umgehen.» «Vieles, vor allem Filigranes, lässt sich in Stein schlecht umsetzen», sagt Traber. So arbeitet er oft mit Holz, Eisen und mit Papier.«Papier nimmt jede Form der Umgebung auf,und Papier ist stabil – solange es nicht feucht wird.» In letzter Zeit hat sich Traber vermehrt dem Zweidimensionalen zugewendet. Er malt Akte oder verfremdet Porträts.

Urs Martin Traber freut sich, eine Gelegenheit zu haben, sein Schaffen gesamtheitlich zu zeigen. «Alle sollen kommen und andere Aspekte meiner Arbeiten entdecken.»


Urs Martin Trabers Werkschau ist bis am 28. Mai an der Zürcherstrasse 30A in Siebnen zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, jeweils 16 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr.

Höfner Volksblatt (Hans-Ruedi Rüegsegger)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

12.05.2017

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