Brauchtum / Feste
Urchiges Älplerbrauchtum auf Obhäg aufleben lassen
Die Greifler von Steinen lassen jeweils am letzten Juli-Sonntag das Älplerdasein aufleben. Einige Hundert verfolgten die farbenprächtige
Auffahrt und genossen ein paar urchige Stunden am Wildspitz.
Wenn die Älplerfamilien zum Wildspitz auf die Steiner und Steinerberger Alpen auffahren, ist das auch heute noch mit einem Stück harter Arbeit verbunden. Früher war das eine farbenprächtige Auffahrt mit der ganzen Familie. Die Greifler von Steinen zeigen am letzten Juli-Sonntag diese alte Tradition. «Das Handwerk, wie es früher war, sieht man heute kaum mehr. Wir wollen aber den vielen Hundert Besuchern der Älplerchilbi auf Obhäg dieses Handwerk zeigen und näherbringen, so wie es aus der Tradition übermittelt wurde», sagt Greifler-Präsident Martin Schuler, Steinen. Und so bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer am Sonntagnachmittag nicht nur fein herausgeputzte und blumengeschmückte Kühe zu sehen.
Drei Älplerfamilien wirken authentisch mit
«Wir zeigen auch, welche Utensilien es früher auf der Alp gebraucht hat, etwa Taussen, Käsekessi, Kinderbetten, Holzrechen, Waschzüber und vieles mehr», so Martin Schuler. Rund 120 Helferinnen und Helfer sind jeweils nötig, um den Umzug und das Fest bei der Obhäg-Kapelle zu organisieren. Es ist natürlich nicht nur eine grosse Schar der Helfenden aus dem Greiflerverein Steinen, der die Chilbi und den Umzug mitgestaltet. «Wir schätzen uns glücklich, dass auch die Familien aus drei Alpwirtschaftsbetrieben mitmachen», sagt Präsident Martin Schuler. So sind von der Alp Gehren Luzia Steiner und Josef Lindauer, von der Alp Alte Hütte Kari und Marina Nussbaumer und von der Waldhütte Oskar Inderbitzin mit Tieren und Utensilien dabei.
Gottesdienst, Fest und Magronen
Die Älplerchilbi ist aus dem jährlichen Treff der Wildspitz-Älpler entstanden. So wie in der Tradition trifft man sich am Samstagabend zum Älplertanz mit Unterhaltung der Ländlerformation Gebrüder Steinauer, DJ Sürä (ehemals Ried-Muotathal) und der Trychlergruppe Menzingen. Am Sonntag ist dann jeweils der eher besinnliche Teil des zweitägigen Festes. Am Morgen startet man mit dem Alpgottesdienst bei der Obhäg-Kapelle. Dieser wurde dieses Jahr vom Jodlerklub am Rigi, Küssnacht, begleitet. Im bestens gefüllten Festzelt gab es musikalische Unterhaltung und natürlich Kaffee mit «Gügs» und Älplermagronen.
Bote der Urschweiz / Erhard Gick
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Bote der Urschweiz
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